Montag 19.11.18, 16:51 Uhr

Bochumer Ermittlungen –
wieder aufgenommen


Die Trümmer der zerstörten Bochumer Synagoge Foto: Bochumer Stadtarchiv

Das Bochumer Stadtarchiv, das Institut für soziale Bewegungen der Ruhr-Uni, das Schauspielhaus und die Initiative Nordbahnhof e.V. laden am kommenden Wochenende zu einem Symposium „Bochumer Ermittlungen – wieder aufgenommen“ ein: »Vor 80 Jahren brannten im Deutschen Reich die Synagogen nieder, auch in Bochum. Mehr als zehn Jahre später wurde vor dem Landgericht Bochum verhandelt: Wer waren die Täter? Wer hatte das Kommando, wer hatte nur „zugeschaut“? Das zweitägige Symposium geht diesen Fragen aus historischer und juristischer Perspektive nach und richtet den Blick darüber hinaus auf die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit. Die „Bochumer Ermittlungen“, die vor zehn Jahren schon einmal geführt wurden, werden damit wieder aufgenommen und durch neue Aspekte ergänzt. Den Schlusspunkt bildet eine Lesung im Schauspielhaus Bochum. Sie beruht auf den Vernehmungsprotokollen des Landgerichts von 1949. Das Symposium und die Lesung sind öffentlich
und kostenlos,  Eine Anmeldung ist aber dringend erforderlich. 0234/910 – 9510 oder stadtarchiv@bochum.de.

Freitag, 23. November, 14:00 bis 19:00 Uhr

Hans Ulrich Thamer:
Die Rolle der Justiz in NS- und Nachkriegszeit

Ingrid Wölk:
Die Bochumer Ermittlungen zum Synagogenbrand am 9. November 1938

Marc von Miquel:
Ahnden oder amnestieren? Justiz und Vergangenheitspolitik in den 1960er Jahren

Jürgen Mittag:
Die Ermittlung – Peter Weiss‘ Theaterstück zum Auschwitz-Prozess

Klemens Mehrer:
Zigeunerlager Auschwitz. Bericht über einen Prozess vor dem Landgericht Siegen 1987–1991

Ort: Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte, Wittener Str.  47

Samstag, 24. November, 10:00 bis 15:00 Uhr

Constantin Goschler:
Wiedergutmachung

Bernd Faulenbach:
Aufgearbeitete NS-Zeit? Gedenktage in der regionalen und deutschen Geschichte

Ingrid Wölk:
Kriegsendverbrechen und deren Aufarbeitung in Bochum

Hubert Schneider:
Leben nach dem Überleben. Juden in Bochum nach 1945

Ort: Haus der Geschichte des Ruhrgebiets, Clemensstr. 17–19

Samstag, 24. November, 16:00 Uhr

„Ich kann mich nicht entsinnen“
Szenische Lesung aus den Ermittlungsakten der Justiz zum Synagogenbrand am 9. November 1938

Ort: Schauspielhaus Bochum, Kammerspiele, Königsallee 1«

Der Einladungsflyer.