Das Bündnis gegen Rechts lädt am Dienstag, dem 8. Mai – dem Jahrestag der Befreiung von Faschismus und Krieg – um 16.30 Uhr zu einem Gedenk-Rundgang auf dem Friedhof am Freigrafendamm ein: »Am 8. Mai 1945 endete in Europa der Zweite Weltkrieg mit der „bedingungslosen Kapitulation“ der Deutschen Wehrmacht. Wer mit dem Hitler-Faschismus sympathisierte, ein aktiver Träger der nationalsozialistischen Rassen-Ideologie war oder als „Betriebsführer“ im „nationalsozialistischen Musterbetrieb“ unbegrenzte materielle Vorteile aus dem Eroberungskrieg gezogen hatte, bewertete das Kriegsende als Niederlage. Für Millionen von Menschen in Europa war dieser Tag der Tag der Befreiung von Faschismus und Krieg.
Zu Ende war damit die militärische Auseinandersetzung, zu Ende die Zwangsarbeit, zu Ende das erbarmungslose und elende Leben in den Konzentrationslagern, Gefängnissen und den Lagern der Kriegsgefangenen.
Die geschichtliche Erfahrung des Massenmordes an den europäischen Juden und die über 60 Millionen Kriegstoten bleiben bis heute aktuell und bedeuten Erinnerung an bis dahin nicht gekannte Verbrechen.
Die Täter dieser Verbrechen müssen benannt werden, den Opfern wollen wir ein Gedenken setzen, dem Vergessen unsere Aktion entgegensetzen.
Deshalb gibt es auch in diesem Jahr den Rundgang auf dem Friedhof am Freigrafendamm.
Dabei besuchen wir die Gräberfelder der russischen Kriegsgefangenen, der ZwangsarbeiterInnen aus vielen europäischen Ländern, den Ehrenrundplatz für die Kommunisten aus dem politischen Widerstand und die Grabstelle des sozialdemokratischen Gewerkschafters Fritz Husemann.
Vertreter des „Klub Stern“ der Jüdischen Gemeinde Bochum-Hattingen wie auch der VVN-BdA werden an den entsprechenden Grabfeldern an die Menschen erinnern, die im und durch den Faschismus ermordet wurden.
Der Rundgang endet am Hochkreuz.
Dort werden SchülerInnen aus dem Geschichtsprojekt der Hildegardis- und der Goethe-Schule ihre Ergebnisse vorstellen, die sie über das Schicksal von 307 ZwangsarbeiterInnen erarbeitet haben, die auf dem „Blumenfriedhof“ bestattet sind.
Sie werden auch von ihren persönlichen Erfahrungen berichten, die sie während der Recherche in Archiven gemacht haben.«