Sonntag 22.10.17, 18:58 Uhr

Die UN und der neue Militarismus


Mit seinem Vortrag “Die UN und der neue Militarismus am letzten Mittwoch beim Bochumer Friedensplenum machte Thomas Mickan (IMI/DFG-VK) wenig Hoffnung auf eine aktuell friedensstiftende Rolle der UNO. Immer stärker nähmen militärische Aktionen zu, die zwar mit einem Mandat der UN ausgestattet seien, tatsächlich aber von regionalen, parteiischen Organisationen geführt würden. Zivile Konfliktlösungen blieben unbeachtet. Statt dessen würden so meist die bestehenden Machtverhältnisse gefestigt, eine Aufrüstungsspirale in Gang gesetzt und neue militärisch bedingte Geschäftsfelder eröffnet. Auch in den Leitlinien der Bundesregierung trete in den letzten Jahren die Möglichkeit ziviler Konfliktbearbeitung zurück gegenüber der Betonung der eigenen gewachsenen militärischen Bedeutung und einer Option für frühzeitiges, energisches, militärisches Eingreifen. Dennoch gebe es positive Ansätze bei den Vereinten Nationen. Dazu zähle neben der Arbeit der Unterorganisationen vor allem die Initiative von 122 Staaten, die Herstellung, Lagerung und  Verbreitung von Atomwaffen generell zu verbieten. Bisher wird diese Initiative von der Bundesregierung boykottiert.