Mittwoch 11.10.17, 18:44 Uhr
Stolpersteine für Josef Langner und Anton Kolodziej

An Widerstandskämpfer erinnern!


Die VVN-BdA Bochum berichtet über zwei Stolpersteine, die sie in diesem Jahr stiftet: »Josef Langner (1900- 1943) aus Bochum und Anton Kolodziej (1899-1943) aus Wattenscheid arbeiteten beide im Stahlwerk II des Bochumer Vereins. In diesem Stahlwerk gab es eine intensivste Zusammenarbeit von antifaschistischen Belegschaftsangehörigen mit Zwangsarbeitern. Ausgetauscht wurden Informationen, die den Betrieb und die Lage der Zwangsarbeiter betrafen. Vor allem aber wurden politische Fragen und die Entwicklung des Krieges besprochen. Die Nachrichten von abgehörten ausländischen Sendern, z. B. über das Vorrücken der sowjetischen Streitkräfte, waren vor allem für die ukrainischen und russischen Zwangsarbeiter wichtig und stärkten ihren Lebensmut. Nach einer Denunziation wurden Ende 1942 3 BV-Arbeiter von der Gestapo verhaftet.

Die Gestapo schätzte 1943 ein, dass die Belegschaft des BV-Stahlwerk II „ein Sammelbecken von politisch unzuverlässigen Elementen darstellt“. Bei vielen handelt es sich um Personen, „die marxistisch und kommunistisch verseucht sind“. Im Schlussbericht der Gestapo, Außenstelle Bochum, „in Sachen Kolodziej und anderer“ fordert die Gestapo „eine exemplarische Bestrafung herbeizuführen, damit ein abschreckendes Exempel statuiert wird“. Nach dem Prozess vor dem Volksgerichtshof am 17. September 1943 wurden Anton Kolodziej und Josef Langner zum Tode verurteilt, Johann Mlodoch erhielt eine 5 jährige Zuchthausstrafe. Kolodziej und Langner wurden am 18. Oktober 1943 und 13. Dezember 1943 hingerichtet.

Mit den Stolpersteinen, die von Mitgliedern der VVN-BdA (Langner) und der Linksfraktion (Kolodziej) finanziert wurden, soll an die Widerstandskämpfer erinnert werden. Sie, ihre Solidarität und ihr mutiges Handeln sollen nicht vergessen werden. Die Verlegung der Stolpersteine erfolgt am 20. Oktober 2017 durch Gunter Demnig. Am 16. November findet die Präsentation der Rechercheergebnisse im Stadtarchiv statt.«