Samstag 28.01.17, 09:26 Uhr

Streik bei Geld-und Werttransporten


In Düsseldorf, Bochum, Dortmund, Köln, Duisburg, Recklinghausen, Wesseling und Bielefeld sind am Freitag rund 350  FahrerInnen von Geld- und Werttransporten sowie MitarbeiterInnen der Geldbearbeitung in einen ganztägigen Warnstreik getreten. Nach Angaben der Gewerkschaft ver.di fielen insgesamt über die Hälfte der bei den Sicherheitsunternehmen geplanten Touren am Freitag aus. Die Abholung von Tageseinnahmen bei Handelsunternehmen sei dadurch massiv betroffen, erklärte ver.di NRW. Banken hätten sich im Vorfeld bis zur Versicherungsgrenze mit Geld eingedeckt. Bei längerfristigen Streiks würde es aber auch bei Banken und der Befüllung von Geldautomaten enorme Engpässe geben.
Die Tarifverhandlungen für die bundesweit rund 11.000 Beschäftigten der Branche waren eskaliert, nachdem die Arbeitgeber Anfang der Woche für die Beschäftigten in NRW ein schlechteres Angebot als im Dezember vorgelegt hatten. ver.di fordert bundesweit eine Erhöhung der Löhne um 1,50 Euro in der Stunde und eine Angleichung der Entgelte in den unterschiedlichen Regionen und Bereichen. Für NRW boten die Arbeitgeber zuletzt 35 Cent mehr für die Fahrer und 28 Cent für die Geldbearbeitung ab März für 2017 an. „Wir lassen nicht zu, dass niedrige Ostlöhne Maßstab in NRW werden. Umgekehrt wird ein Schuh daraus“, erklärte die nordrhein-westfälische ver.di-Fachbereichsleiterin Andrea Becker. Unterdessen hat das Unternehmen GEWETRA in Viersen die Löhne vorab freiwillig um vier Prozent erhöht.
Bei einer Streikversammlung in Oberhausen kündigte die ver.di-Fachbereichsleiterin eine Ausweitung der Streiks an, falls bei der nächsten Verhandlung am 31. Januar in Frankfurt/Main kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt würde. „Bei den Kolleginnen und Kollegen in den NRW-Sicherheitsunternehmen gibt es noch viel Luft nach oben“, sagte Becker.
Der allgemeinverbindliche Tarifvertrag gilt für alle Unternehmen der Branche und schafft gleiche Grundbedingungen für die Vergabe von Aufträgen.