Im Rahmen des Projektes „Farbe bekennen – Demokratie leben“ laden das Kommunale Integrationszentrum und der Kinder- und Jugendring am Donnerstag, 17. November um 18.00 Uhr im Q 1, Halbachstr. 1 zu einer Lesung und Diskussion mit Nizaqete Bislimi ein: »Sie ist 1979 im Kosovo geboren und 1993 mit ihrer Familie vor dem Bürgerkrieg nach Deutschland geflohen. Vierzehn Jahre lebten sie ohne sichere Lebensperspektive mit dem Status der Duldung in Flüchtlingsunterkünften. Trotz aller Widerstände hat Nizaqete Bislimi es geschafft, sich ein Leben in Deutschland aufzubauen. Die Vorsitzende des Bundes Roma Verband hat in Bochum studiert und ist heute als Anwältin für Asyl- und Ausländerrecht in Essen tätig. Nizaqete Bislimi liest aus ihrem Buch „Durch die Wand“, das von ihren Erfahrungen als Romni und als Asylbewerberin handelt.
Von den Nationalsozialisten sind die Sinti und Roma brutal verfolgt worden und sie werden auch heute immer noch diskriminiert. „Es gibt viele erfolgreiche Roma in Deutschland. Doch die meisten geben sich nicht als Roma zu erkennen. Aus Angst vor den alten Stigmata“, sagt Nizaqete Bislimi, die selbst lange ihre Herkunft verschwieg. Die Verschärfungen im Asyl- und Aufenthaltsrechts verschlechtern die Situation von Roma in Deutschland dramatisch. Auch wenn die Länder des ehemaligen Jugoslawiens von der Bundesregierung als sichere Herkunftsländer eingestuft worden sind, haben Roma in dieser Region keine Rechte und sind nicht sicher. Ihnen bleibt der Zugang zum Arbeitsmarkt und zu gesellschaftlicher Teilhabe verwehrt und ihre Lage ist hoffungslos.
Als weitere Gesprächspartner stehen Monika Noffke (Stadt Bochum), Michael Niggemann (VVN-BdA Bochum) und Beniamin Geczi (Übersetzer) zur Verfügung. Sie beleuchten die Situation von Sinti und Roma in Bochum aus unterschiedlichen Blickwinkeln.
Begleitend zur Veranstaltung ist vom 11. bis zum 24. November 2016 im Q 1 die Ausstellung der VVN-BdA Bochum über die Verfolgung der Sinti und Roma in Bochum zwischen 1933 und 1945 zu sehen.«
Donnerstag 10.11.16, 10:39 Uhr
Erfahrungen mit der Diskriminierung von Sinti und Roma