Die ver.di Fachgruppe Feuerwehr in Bochum bedauert, „dass in der Diskussion um den Rettungsdienst in den Ruhrgebietsstädten (WAZ-Berichterstattung vom 23.09.2016 „Rettungsdienste stoßen an Grenzen“) Bochum wieder einmal als negativ Beispiel genannt wird. Richtig ist allerdings, dass die Hilfsfrist in Bochum auf 10 Minuten angehoben wurde. Weiter heißt es in der Presseerklärung: »Die Anhebung der Hilfsfrist wurde mit der Empfehlung des Städte- und Gemeindebundes NRW (StGB NRW) begründet. Diese sieht in Kerngebieten (städtischen Gebieten) eine Hilfsfrist von 8 Minuten sowie in ländlichen Gebieten von12 Minuten vor. In Bochum wurde daraufhin ein Mittelwert von 10 Minuten für das gesamte Stadtgebiet festgesetzt.
„Schon damals haben wir als Fachgruppe diese Vorgehensweise nicht gebilligt, sondern klar dargestellt, dass hier eine rettungsdienstliche Versorgung des Bochumer Bürgers unter den geltenden Standards und Empfehlungen eingeführt wird“, macht Frank Oldach, Vorsitzender der ver.di Fachgruppe Feuerwehr in Bochum deutlich. Weiter führt er aus: „Zwei Minuten können im Notfall über Leben und Tod entscheiden.“
Für Einsatzkerngebiete und dazu zählt u.E. in weitesten Teilen das gesamte Bochumer Stadtgebiet ist eine Hilfsfrist von 8 Minuten zu 90% (Erreichungsgrad) einzuhalten. Diese Hilfsfrist ist auch in sämtlichen Städten im Ruhrgebiet der Maßstab. „Bochum ist weit davon entfernt allen Bürgerinnen und Bürgern ein relatives Maß an Sicherheit zu gewährleisten.“ stellt Oldach dazu fest.
„Die starke Auslastung der einzelnen Rettungsmittel, die gegenüber vergleichbaren Städten im Ruhrgebiet in Bochum derart erhöht, führt zu einer Überlastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rettungsdienst.“ fügt der zuständige ver.di-Gewerkschaftssekretär Thorsten Knüppel hinzu. Und weiter: „Geeignete Maßnahmen der Feuerwehrführung, diese Belastung zu reduzieren, sind für uns aktuell nicht erkennbar.“
Zurzeit wird durch die Stadt Bochum der neue Rettungsdienstbedarfsplan erstellt. Einzelheiten daraus sind uns leider noch nicht bekannt. „Allerdings hegen wir nicht die Hoffnung, dass sich an dem Sparkonzept auf Kosten des Bürgers und der Beschäftigten etwas ändern wird.“ sagt Frank Oldach. Unsere Anforderungen an einen zeitgemäßen Rettungsdienst in Bochum haben wir bereits im Mai dieses Jahres formuliert (siehe Anlage). Unsere Hauptforderung darin ist die Senkung der Hilfsfrist im Rettungsdienst auf 8 Minuten. Wir hoffen, dass die politisch Verantwortlichen in dieser Stadt endlich wach werden und auch erkennt, dass eine Umsetzung unserer Forderungen zwingend notwendig ist.
Außerdem unterstreichen wir nochmals unsere Forderung einer externen Untersuchung des Brandschutzes und des Rettungsdienstes. Leider wurde der Antrag der CDU-Fraktion im Rat eine externe Untersuchung durchzuführen abgelehnt. Hierzu noch einmal ein eindringlicher Appell unsere Feuerwehrkolleginnen und -kolleginnen an alle Mitglieder des Rates: „Sie stehen für die für die Sicherheit in dieser Stadt in der Verantwortung. Sie beschließen den Rettungsdienst- und Brandschutzbedarfsplan für die Stadt Bochum. Also sorgen Sie dafür, dass Bochum nicht mehr das Schlusslicht bei Thema Sicherheit im Ruhrgebiet bleibt, sondern – mit den Worten des Oberbürgermeisters gesagt – ‚Erstklassig‘ wird.“«
Donnerstag 29.09.16, 15:39 Uhr