Mittwoch 25.05.16, 07:01 Uhr

Schulpolitik und Kinderarmut in Bochum


Die GEW Bochum berichtet auf ihrer Webseite über  ihrer Jahreshauptversammlung,  bei der sie „auf ein Jahr voller schul-, bildungs- und gesellschaftspolitischer Aktivitäten“ zurück geblickt hat. Ein Schwerpunkt ist und bleibt für die GEW die Forderung nach weiteren Gesamtschulen. In dem Bericht heißt es weiter: »Dazu sehr passend referierte Thomas Groos zum Thema „Kinderarmut im Ruhrgebiet und in Bochum“. In dem Forschungsprojekt „Kein Kind zurücklassen“ wurde aufgezeigt, dass die (Kinder-)Armut im Ruhrgebiet in den letzten Jahren eklatant zugenommen hat. In Bochum sind die sozialen Schieflagen sehr gut im Sozialbericht nachzuvollziehen.
Ungleiches dürfe nicht gleich behandelt werden, so Groos Fazit. Schulen mit einer sozial benachteiligten Schülerschaft müssten eine spezifische zusätzliche Förderung bekommen. Bei der Landesregierung sei derzeit allerdings kein ernsthafter Wille dazu zu erkennen. So habe die Aufhebung der Grundschulbezirke zu einer deutlichen Entmischung der sozialen Lagen an den Schulen geführt. Wohlhabende, gebildete Eltern schicken ihr Kind eher auf eine entferntere Schule mit vermeintlich „besserem“ Einzugsgebiet als sozial benachteiligte. Die landesweite Wiedereinführung der Grundschulbezirke stehe trotzdem derzeit nicht auf der politischen Agenda.
In der anschließenden Diskussion wurde darauf hingewiesen, dass die Bildungsausgaben sowohl in NRW als auch in Deutschland insgesamt erhöht werden müssten, um überhaupt eine bessere Förderung und Bildung zu ermöglichen.
Deshalb wird sich die GEW weiterhin kommunal-, landes- und bundespolitisch für ein gerechtes Bildungssystem und soziale Gerechtigkeit einsetzen.«
Folien des Vortrages von Thomas Groos
Übersicht der GEW-Aktivitäten