Donnerstag 24.03.16, 14:35 Uhr

Spotlight und weitere Highlights


Das endstation.kino kündigt eine Reihe Filme, die interessante politische und soziale Themen zum Inhalt haben: »Ab Donnerstag, den 31.03. läuft im endstation.kino der Spielfilm Ixcanul – Träume am Fuße des Vulkans. María lebt mit ihren Eltern am Fuße eines aktiven Vulkans im Hochland Guatemalas. Die Familie ist arm, ein kleiner Bauernhof und die Arbeit auf der Kaffeeplantage sind alles, was sie haben. Maria wird dem Vorarbeiter Ignacio versprochen und scheint sich in diese Familienpläne einzufügen, hegt innerlich aber ganz andere Wünsche. Sie möchte die Welt hinter dem Vulkan kennenlernen. Regisseur Jayro Bustamante hat seinen Film mit Laien aus dem guatemaltekischen Hochland gedreht und sein Drehbuch nach gemeinsamen Diskussionsworkshops über ihre soziale Lage geschrieben. 2015 gewann der Film auf der Berlinale den Silbernen Bär / Alfred Bauer Preis für neue Tendenzen der Filmkunst.

Ebenfalls ab Donnerstag, den 31.03. zeigt das endstation.kino Spotlight. Als eine Journalistin der Zeitung „Boston Globe“ in einem Artikel einen Missbrauchsfall in den Reihen der katholischen Kirche aufbereitet, weckt sie damit das Interesse des neuen Chefredakteurs Marty Baron. Dieser setzt das Spotlight-Team auf die Angelegenheit an, deren Recherche Schreckliches zutage fördert. Denn Spotlight-Chef Walter „Robby“ Robinson und seine Mitarbeiter Michael Rezendes, Sacha Pfeiffer und Matt Carroll stellen fest, dass weit mehr Priester in den Missbrauch von Kindern verwickelt sind, als bislang angenommen. Doch die Ermittlungen der Journalisten werden durch das Schweigen der verängstigten Opfer und gut bezahlte Anwälte erschwert. Auf einer wahren Begebenheit beruhender Thriller.

Ab Freitag, den 01.04. ist im endstation.kino außerdem László Nemes mehrfach ausgezeichneter Spielfilm Son of Saul zu sehen. Oktober 1944, Auschwitz-Birkenau. Saul Ausländer ist ungarischer Jude und arbeitet für das sogenannte Sonderkommando, eine Gruppe jüdischer Gefangener im Konzentrationslager, die den Nazis bei ihrer großangelegten Judenvernichtung helfen müssen.
Während der Arbeit in einem der Krematorien entdeckt Saul den Körper eines Jungen, den er für seinen Sohn hält. Als das Sonderkommando eine Rebellion plant, beschließt Saul eine schier unmögliche Aufgabe zu übernehmen: Den Körper des Kindes vor den Flammen zu retten und einen Rabbi zu finden, der das Kaddischgebet spricht und somit dem Jungen eine angemessene Beerdigung ermöglicht.

Am Mittwoch, den 06.04. ist als erster Teil des Double-Feature zum Thema Pressefreiheit Alan J. Pakaulas Spielfilm Die Unbestechlichen zu sehen. Im Anschluss wird Spotlight zu einem besonderen Eintrittspreis gezeigt. Der Filmwissenschaftler Rainer Vowe wird beide Filme einführen. Ein einziges Mal in der Geschichte der USA ist ein Präsident von seinem Amt zurückgetreten (worden): Richard Nixon. Er hatte seine Konkurrenz, die Demokraten, seit 1972 observieren lassen; 1974 flogen mehrere illegale Aktionen der Regierung auf. Der politische Skandal bekam einen Namen: Watergate – eine so populäre Bezeichnung, daß sie weltweit zum Begriff aufsteigen konnte, um auch andere Skandale zu charakterisieren. Einen großen Anteil an der Aufdeckung hatten zwei Journalisten der Washington Post. Sie waren es, die in Literatur und Film den Mythos der Vierten Gewalt, einer so unbestechlichen wie investigativen Presse, proliferierten – bis heute. Die Unbestechlichen, nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Film über Al Capone, gilt als der beste Journalismusfilm aller Zeiten. Nachtrag zu den Filmereignissen von 1976: 2013 kaufte ein anderer Präsident, Jeff Bezos von Amazon, die Washington Post für 250 Millionen Dollar.«