Die Fraktionsvorsitzenden der Grünen in den Räten der Kommunen, die die STEAG tragen, Bochum, Dinslaken, Dortmund, Duisburg, Essen und Oberhausen, erklären zur möglichen Übernahme des Braunkohlegeschäftes von Vattenfall in der ostdeutschen Lausitz: „Wir lehnen eine Übernahme der Braunkohle-Tagebaue und -Kraftwerke der Vattenfall in Ostdeutschland, eine finanzielle Beteiligung daran oder die Übernahme der Betriebsführung durch die STEAG ab, denn die STEAG darf keine Rolle übernehmen, in der sie Interesse daran hat, den notwendigen schnellen Ausstieg aus der Braunkohle zu verzögern oder zu behindern.
Wir sind sehr irritiert darüber, lediglich durch die Medien über ein Angebot der STEAG-Geschäftsführung zur Übernahme der Betriebsführung von Tagebau und Kraftwerken in der Lausitz zu erfahren. Derart wichtige strategische Unternehmensentscheidungen dürfen nicht an den Stadträten der STEAG-Kommunen vorbei getroffen werden. Hier wird auch nicht die von der Bezirksregierung geforderte Transparenz gegenüber der Kommunalpolitik geleistet. Immerhin hatte die Bezirksregierung Düsseldorf ihre Genehmigung des Kaufes der STEAG durch die sechs Kommunen mit der Auflage versehen, `stringente und fortdauernde Berichtspflichten´ der STEAG-Gesellschaften `gegenüber den kommunalen Vertretern in den Organen der KSBG und der STEAG zu garantieren´.
Vor dem Hintergrund der Desinvestitionen aus der Kohle und der Notwendigkeit, mittelfristig aus der Kohleverstromung auszusteigen, macht ein solches Engagement keinen Sinn, sondern enthält erhebliche finanzielle Risiken. Es ist nicht Aufgabe von Stadtwerken aus dem Ruhrgebiet, die Abwicklung der ostdeutschen Braunkohle zu organisieren. Selbst die RWE AG, die über jahrzehntelange Erfahrungen und Know-How in der Braunkohle verfügt, gibt im Interessensbekundungsverfahren kein Angebot ab.”
Samstag 16.01.16, 09:33 Uhr
STEAG im Braunkohle-Revier in Ostdeutschland?