Freitag 27.11.15, 21:36 Uhr

Leben nicht vom Terror bestimmen lassen


Die Linksjugend [’solid] Bochum verurteilt in einer Presseerklärung  den Anschlag in Tunis: »Der Bombenanschlag auf einen Bus der tunesischen Präsidentengarde, zu dem sich die Terrormiliz „Islamischer Staat“ bekannte, nahm 13 Menschen ihr Leben. Ein IS-Kämpfer stieg mit einem Sprengstoffgürtel in den Bus und sprengte sich in die Luft. „Das Attentat ist ein schwerer Rückschlag für alle fortschrittlichen Kräfte in Tunesien. Das Land war in diesem Jahr bereits Ziel von zwei großen IS-Angriffen – zum einen auf das Nationalmuseum Bardo in Tunis, zum anderen auf ein Strandhotel in Sousse im Juni 2015. Insgesamt 60 Menschen kamen dabei ums Leben. Wir verurteilen diese barbarischen Angriffe und erklären den Angehörigen der Opfer unser tiefes Beileid.“, erklärt Hannah Bruns, Pressesprecherin der Linksjugend [’solid] Bochum.
„Nun verhängte Präsident Béji Caïd Essebsi für einen Monat den Ausnahmezustand über das Land sowie ein nächtliches Ausgehverbot für Groß-Tunis. Es wird deutlich, dass wir in einer Zeit leben, in der der Ausnahme- zum Normalzustand wird. Großstädte, in denen normalerweise gefeiert, getanzt und gelacht wird, werden von Terroristen zu Städten gemacht, in denen sich Menschen nicht mehr auf die Straße trauen.“, ergänzt Moritz Müller, ebenfalls Pressesprecher der Linksjugend [’solid]. „Wir glauben, dass unsere Antwort auf den Terror nur sein kann: Lassen wir unser Leben nicht vom Terror bestimmen! Weder Angriffe auf unsere Privatsphäre, noch Flüchtlingsbegrenzungen werden diese Welt sicherer machen. Freiheit stirbt mit ‚Sicherheit‘. Wir möchten uns unsere Freiheit nicht nehmen lassen, weder von den Schlächtern des Islamischen Staats, noch von unseren eigenen Regierungen!“, so Müller weiter.
„Zur Wahrheit gehört auch, dass der sogenannte Krieg gegen den Terror aus wenigen hundert Terroristen Hunderttausende gemacht hat. Wir verurteilen die Reaktion des Westens auf den Terror des Islamischen Staats. Wer islamistischen Terror wirklich bekämpfen wollte, müsste zu aller erst Waffenlieferungen an die Türkei, Saudi-Arabien und Katar stoppen und das PKK-Verbot aufheben. Schließlich ist die PKK die einzige Kraft der Region, die sich den IS-Kämpfern von Anfang an entschlossen entgegengestellt hat. Stattdessen werden Kurd*innen in Deutschland weiterhin kriminalisiert, wenn sie sich zur PKK bekennen. Dieser Wahnsinn muss ein Ende haben!“, fügt Felix Lenz, ebenfalls Mitglied der Linksjugend, hinzu.