Freitag 29.05.15, 14:27 Uhr
Weiterer Skandal an der Ruhr-Uni

Akafö will Arbeitskampf kalt ausbremsen


„Heute ist uns bekannt geworden, dass in der Kindertageseinrichtung „UniKids“ des AKAFÖ in Abstimmung mit der Ruhr-Universität Bochum ab dem kommenden Montag Eltern die Betreuung von Kindern übernehmen sollen, die vom Streik der Erzieherinnen und Erzieher betroffen sind.“ erklärt Gudrun Müller, Geschäftsführerin im ver.di Bezirk Bochum-Herne. „Damit sollen die Kolleginnen und Kollegen im Arbeitskampf kalt ausgebremst werden.“ entrüstet sich Müller. „Schon aus pädagogischer Sicht ist dies ein Unding“, bemerkt Gewerkschaftsekretär Peter Neubauer. „Hinzukommt, dass es aus guten Gründen strenge gesetzliche Vorgaben zum  Gesundheits- und Hygieneschutz gibt, die hier scheinbar völlig außer Acht gelassen werden. Werden ansonsten ehrenamtliche Kräfte eingesetzt, ist hier – wie beim qualifizierten Personal – ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis erforderlich, um die Kinder z.B. vor Übergriffen zu schützen. Wir fragen uns, ob diese und viele weitere Voraussetzungen hinreichend geprüft wurden, um das Wohlergehen und die Sicherheit der Kinder in diesen Notgruppen zu garantieren. Den Entscheidungsträgern von AKAFÖ und RUB ist offenbar die Tragweite ihrer Entscheidung nicht bewusst.“
In dieser Woche wurde bereits eine hauptamtlich besetzte Notgruppe in der Kitag an der Lennershofstraße des AKAFÖ eingerichtet, die allerdings nicht immer voll frequentiert wurde. Zum Vergleich: Für die  siebzehn städtischen Kindertageseinrichtungen der Stadt Bochum gibt es  lediglich vier mit hauptamtlichen Erziehern/innen angebotene Gruppen.