Dienstag 28.04.15, 09:26 Uhr
Ver.di ruft Mitglieder zu den Urnen

Die Zeichen stehen auf Streik


Die Verhandlungen mit den Arbeitgebern über eine Aufwertung der Arbeit im Sozial- und Erziehungsdienst sind gescheitert – dies hat die ver.di-Bundestarifkommission für den öffentlichen Dienst festgestellt. Jetzt entscheiden die ver.di-Mitglieder in einer Urabstimmung über ihre Bereitschaft, für die Durchsetzung ihrer Forderungen die Arbeit bis auf weiteres niederzulegen. „Von Dienstag, 28. April bis zum 5. Mai führen wir eine Urabstimmung mit unseren etwa 250 Mitgliedern in den Sozial- und Erziehungsberufen durch“, bestätigt Gudrun Müller, Geschäftsführerin des ver.di-Bezirks Bochum-Herne. „Sprechen sich dabei mehr als 75 Prozent der Mitglieder für einen Streik aus, wird der Arbeitskampf zügig beginnen“, erklärt Gudrun Müller. „Aufgrund der Stimmungslage unter den Beschäftigten in den kommunalen Kitas sowie bei den Sozialarbeitern und Sozialpädagogen im allg. sozialen Dienst, der kommunalen Heimerziehung, der offenen Jugendarbeit usw. stehen die Zeichen ganz klar auf Streik.“ Es wird damit gerechnet, dass das Ergebnis der Urabstimmung am  6. Mai vorliegt.
„Wer wie die kommunalen Arbeitgeber selbst nach fünf intensiven Verhandlungsrunden kein Angebot unterbreitet, wer sich von der Entschlossenheit der rund 100.000 streikenden Kolleginnen und Kollegen innerhalb der letzten Wochen unbeeindruckt zeigt, wer weiterhin behauptet, es bestehe kein Grund für eine generelle Aufwertung der Arbeit im Sozial- und Erziehungsdienst, der will die gute Arbeit der Beschäftigten nicht gerecht honorieren, sondern bestätigt alle Zweifel an seinem Einigungswillen und provoziert damit den Streik als unser letztes Mittel zur Durchsetzung unserer Forderungen“, macht David Staercke, zuständiger Gewerkschaftssekretär im ver.di Bezirk Bochum-Herne, deutlich.
ver.di fordert eine Aufwertung der Beschäftigung im Sozial- und Erziehungsdienst durch eine bessere Eingruppierung, die sich an den hohen Anforderungen an die Tätigkeiten der betreffenden Berufsgruppen orientiert. Die Eingruppierungsmerkmale für die Beschäftigten der Sozial- und Erziehungsdienste sind seit 1991 nicht mehr verändert worden.