Samstag 04.04.15, 21:26 Uhr
Ein von den Nazis errichtetes Ehrenmal ist schwer demoliert

Kein Wiederaufbau des NS-„Ehrenmals“


Die Ruhr Nachrichten berichten, dass das Wattenscheider Ehrenmal durch den Sturm am Donnerstag heftig beschädigt wurde. Die Antifaschistische Brise Bochum schreibt dazu: »Fast pünktlich zum 70-jährigen Jubiläum der militärischen Befreiung Bochums vom Faschismus am 10. April begann Sturm „Niklas“ am Gründonnerstag mit dem längst überfälligen Abriss des Wattenscheider „Ehrenmals“. Durch einen umstürzenden Baum wurde – in bester antifaschistischer Bochumer Tradition¹ – der Seitenflügel des NS-Bauwerks zerstört. Das Kriegerdenkmal wurde am 4. August 1934 offiziell eingeweiht. Seit Jahrzehnten ist das Bauwerk Pilgerort der neonazistischen NPD, diese hält dort jährlich ein „Heldengedenken“ ab. Doch auch unsere Wattenscheider Lokalpolitik hält es schockierenderweise für notwendig, am „Volkstrauertag“ an diesem faschistischen Ort zu „gedenken“. Selbst durch die nachträglich angebrachten Gedenktafeln mit der Aufschrift „In Gedenken an die Gefallenen beider Weltkriege“ konnte der faschistische Geist dieses zementierten NS-Reliktes nicht gebrochen werden.
Ein Wiederaufbau des NS-Denkmals durch die Stadt käme einem Schlag ins Gesicht der Opfer des Nationalsozialismus gleich. Statt dessen ist ein vollständiger Rückbau des Bauwerks nur konsequent.
Die Trümmer dorthin wo sie hingehören: zu ihren im Stadtpark gefallenen Kameraden ins Stadtarchiv.
¹ „Als 1983 eine Handvoll Antimilitaristen im Stadtpark ein Denkmal zweier Krieger vom Sockel holten bzw. sägten, war es unvorstellbar, dass die auf die Nase “gefallenen” Soldaten 31 Jahre später den Prolog im Stadtarchiv zu einer Ausstellung zum 100. Jahrestag des Beginns des 1. Weltkriegs darstellen könnten. Das was damals kriminalisiert wurde, schmückt heute die Geschichte des offiziellen Bochums. Die Stadtoberen sind stolz auf diese Tat, als hätte sie selbst gesägt.“ Quelle«