Der emeritierte Bochumer Hochschullehrer Günter Brakelmann referiert am Dienstag, den 18. März um 19.30 Uhr in der Evangelischen Stadtakademie über das Thema: Die Evangelische Kirche am Anfang des 1. Weltkrieges in Berlin und Bochum. In der Einladung heißt es: »Die evangelische Kirche hat sich voll in den Dienst des Krieges gestellt. Die Interpretation des Krieges durch die evangelischen Kirchenleitungen, durch die Kreissynoden und durch Gemeindepfarrer nehmen einen großen Raum in der nationalen Öffentlichkeit ein. Kriegspredigten, Kriegsandachten, Kriegsgebetsstunden wie geistliche und materielle Kriegshilfen für die „Männer im Felde“ bestimmen weithin die Gemeindearbeit. Es entwickelt sich die besondere Form einer „Kriegstheologie“, die sich in die religiös-patriotische Interpretation der politischen und militärischen Ziele des Kaisers und seiner Feldherren stellt.
Nach ihr ist der deutsche Sieg der Wille des „Schlachtenlenkers“ nach der der für das Vaterland gefallene Soldat seinen himmlischen Lohn bekommt. Im Ganzen – und nur von Ausnahmen abgesehen – dürfte die sich am Vorabend des Ersten Weltkriegs entwickelnde „Kriegstheologie“ ein Tiefpunkt deutscher Theologie und kirchlicher Praxis sein. Die Quellen lassen kaum ein anderes Urteil zu.
Die kirchliche Hauptstadtszene mit ihren obersten Kirchenorganen und ihren Hofpredigern wie die synodale Szene einer Industriestadt in der Provinz sollen in ihren Gemeinsamkeiten wie in ihren Unterschieden dargestellt werden.«
Samstag 15.03.14, 18:35 Uhr