Freitag 31.01.14, 21:12 Uhr
Sevim Dagdelen zur "Gesellschaft Bochum Perspektive 2022":

Fragwürdige Rolle


„Das Opel-Management muss endlich erklären, was es mit Teilen des Werks II tatsächlich machen will. Den Beschäftigten läuft die Zeit davon und es ist unverständlich, warum es noch keinen konkreten Termin für die Verhandlungen zu einem Sozialtarifplan gibt. Ohne eine belastbare Zukunftsplanung für die Beschäftigten und für die Stadt, ist mit der Gründung der Gesellschaft Bochum Perspektive 2022 gar nichts gewonnen. Vor allem ist damit keine Zeit gewonnen, wie die Mitglieder des Bochumer Rates mehrheitlich glauben wollen. Man sollte sich davor hüten, den Beschäftigten etwas vorzugaukeln“, warnt Sevim Dagdelen, Bochumer Bundestagsabgeordnete der Partei Die Linke, anlässlich des gestrigen Ratsbeschlusses zur Gründung der Gesellschaft Bochum Perspektive 2022.
Dagdelen weiter: „Sowohl Vertreter der IG Metall als auch die des Betriebsrates haben als Vertreter der Beschäftigten kein Mitspracherecht in der Gesellschaft. Das ist skandalös und lässt befürchten, dass weiter über die Köpfe der Betroffenen hinweg entschieden werden soll. Als Teil der Holdingstruktur der Wirtschaftsförderung ist die Gesellschaft Bochum Perspektive 2022 weitestgehend der öffentlichen Kontrolle entzogen. Die fünf gewählten Ratsvertreter im neunköpfigen Aufsichtsrat werden auch nicht für Transparenz sorgen können, wenn sie der Geheimhaltung verpflichtet sind.
Ulrich Schumacher von Opel ist aufgefordert, seinen schönen Worten von der Verantwortung endlich und schnell Taten folgen zu lassen. Die Beschäftigten müssen am Standort Bochum abgesichert werden durch eine Komponentenfertigung. Zudem muss die Zafira-Produktion wie geplant bis zum Ende der Produktionslaufzeit fortgeführt werden. Darüber hinaus muss die bestehende Abfindungsformel korrigiert und Transfergesellschaften verlängert werden. Bis Bochum Perspektive 2022 greift, müssen die Beschäftigten und ihre Familien eine echte Perspektive für die Zukunft haben. Anstatt schöner Worte und Lippenbekenntnissen brauchen sie Sicherheit. Die lokale Politik darf von der Vernichtung von Arbeitsplätzen nicht hinwegtäuschen und gemeinsames Spiel mit dem Opel-Management betreiben. Die Beschäftigten und ihre Familien brauchen unsere Unterstützung.“