Donnerstag 23.05.13, 22:08 Uhr

Diskussion zu Syrien


Am Freitag den 31. Mai lädt die DKP um 19:00 Uhr zu einer Diskussion im Bahnhof Langendreer zum Thema: „Syrien – Der gefährliche Mythos einer friedlichen Revolution“. Referent ist Joachim Guilliard. In der Einladung heißt es: »Glauben wir den Herrschaftsmedien, so stehen sich im aktuellen Syrien das aufbegehrende Volk und brutal agierende Sicherheitskräfte gegenüber. Bewaffnete Angriffe der ‘Aufständischen’ werden lediglich als Verteidigung wahrgenommen. Der Stil der Berichterstattung unterscheidet sich in nichts von demjenigen, den wir zu Beginn des Überfalls auf den Irak und Libyen erleiden mussten: Vermutungen, Schuldzuweisungen ohne Beweise, in falsche Zusammenhänge gestellte Bilder. Doch es finden sich hinreichend Belege für eine andere Sicht der Lage.
Soziale Unruhen wurden nach altbewährtem Muster genutzt, um paramilitärische Gruppen – die sich selbst den Namen Freie Syrische Armee (FSA) gegeben haben – die Führung in den lokalen Konflikten übernehmen zu lassen. Sie erhält Geld und Waffen aus den reaktionärsten arabischen Regimen – Katar und Saudi-Arabien sowie Ausbildung, Ausrüstung und logistische Unterstützung von den NATO-Mächten USA, Großbritannien, Frankreich und der Türkei. Diese Fakten werden auch von den Herrschaftsmedien kaum noch geleugnet. Zudem ist die beharrliche Weigerung der FSA, über eine friedliche Lösung der innersyrischen Konflikte zu verhandeln, schwerlich zu begründen. Dennoch, elementare Fragen, die sich eigentlich jeder halbwegs logisch denkende Mensch stellen muss, bleiben nach wie vor unbeantwortet. Einer der Hauptakteure in der FSA ist die für einen islamischen Gottesstaat kämpfende Al-Nusra-Front. Seit Dezember 2012 steht sie als Terrororganisation auf der schwarzen Liste des nordamerikanischen State Departements. Dessen ungeachtet unterstützen die USA und ihre Verbündeten deren Versorgung mit Waffen aus den oben genannten und nicht gerade als Hüter der Menschenrechte bekannten islamischen Ländern und befördern somit die Destabilisierung eines der wenigen säkularen Staaten der arabischen Region.Offensichtlich widersprechen die Werte dieser westlichen Gemeinschaft den Werten der UNO-Generalversammlung, die in mehreren Resolutionen militärische Aggressionen gegen souveräne Staaten genau definiert und mehrheitlich verurteilt haben. Warum also derart eklatante Verstöße sowohl gegen die eigenen als auch gegen internationale Werte? Welcher Gewinn wird erwartet? Und welche Ziele verfolgt insbesondere die BRD? Die Zustimmung zur Ermächtigung der FSA, Erdöl aus den von ihnen besetzten Gebieten Syriens an westliche Staaten verkaufen zu dürfen, wird die beiden Großmächte, die sich nach wie vor für eine friedliche Lösung stark machen, nicht gerade begeistern. Warum also geht die BRD das Risiko ein, die für sie wichtigen Export-Länder Russland und die VR China, zu düpieren?
Wir haben für diesen Tag Joachim Guilliard eingeladen. Er arbeitet im Heidelberger Forum gegen Militarismus und Krieg. Seit Jahren untersucht und kommentiert er die Hintergründe der westlichen militärischen Aggressionen gegen den Irak, Libyen und nun Syrien. Ihm werden wir unsere Fragen stellen und mit Sicherheit eine spannende Diskussion haben.«