Donnerstag 28.02.13, 14:27 Uhr

Hat Opel eine Zukunft?


Sevim Dagdelen, Bochumer Bundestagsabgeordnete der Fraktion Die Linke, kritisiert die „dauernde Blockadehaltung und die Drohungen  des Opel-Managements auf das schärfste“. „Wenn heute nach Ablaufen des Ultimatums von Opel-Chef Steve Girsky keine Einigung in den Verhandlungen bei Opel auf dem Tisch liegt, ist das nicht die Schuld des Betriebsrates. Schuld ist das Management, das die Belegschaft mit massiven Drohungen unter Druck setzt“, erklärt sie.
Dagdelen weiter: „Ich fordere den Vorstand der Opel Adam AG sowie den Aufsichtsratsvorsitzenden Steve Girsky auf, seine Drohungen zurückzunehmen und den Verhandlungen mehr Zeit zu geben. Die Drohungen gegenüber einer Belegschaft, die mit ihrem persönlichen Einsatz und ihren Opfern, wie schmerzhaften Verzichtsleistungen, zur Sanierung ihres Unternehmens beigetragen haben, haben das Klima im Verhandlungsverlauf für konstruktive Ergebnisse nachhaltig vergiftet“, so Sevim Dagdelen. Sie unterstreicht damit die Forderungen des Betriebsrates und der IG Metall, zu ernsthaften Verhandlungen zurückzufinden.
„Die Marke Opel braucht eine Zukunft. Das Ruhrgebiet braucht eine Zukunft. Das geht nicht ohne Opel in Bochum. Der Standort muss entwickelt und nicht abgewickelt werden. Es braucht eine Beschäftigungsgarantie für die Beschäftigten bei Opel Bochum über 2016 hinaus. Ein Verbot von Massenentlassungen ist ein geeignetes Instrument. Zudem ist eine Arbeitszeitverkürzung auf 30 Stunden pro Woche bei vollem Lohnausgleich sowohl bei GM als auch Opel erforderlich um die Arbeit gerecht zu verteilen“, so die Bochumer Bundestagsabgeordnete der Linksfraktion.
„Auch die Bundes- und Landesregierung sind gefordert. Sie müssen gemeinsam mit den betroffenen europäischen Regierungen eine Strategie für die Opel-Standorte finden, anstatt weiterhin auf ruinöse Standortkonkurrenz und Subventionshopping zu setzen. Dies gilt auch für die Erarbeitung eines Zukunftskonzepts.
Mittelfristig führt kein Weg daran vorbei, die Produktion umzustellen. Die weltweiten Überkapazitäten auf dem Automobilmarkt und der ökologische Wandel machen neue Produkte und auch andere Produktionsweisen notwendig. Ein zukunftsgewandter sozial-ökologischer Mobilitätskonzern am Standort Bochum kann aber nur durch eine Umwandlung in öffentliches Eigentum entstehen. Darum müssen sich die Eigentumsverhältnisse bei Opel grundlegend ändern. Die Beschäftigten müssen entscheidenden Einfluss auf die Unternehmenspolitik bei Opel gewinnen. Nach dem Vorbild des VW-Gesetzes sollen in der Folge bei Opel durch eine Beteiligung des Bundes und der Länder Gewerkschaften und Beschäftigte bei Opel über wesentliche Fragen mit entscheiden können.“