Dienstag 22.01.13, 17:42 Uhr

Was kümmern GM Gesetze


Der Betriebsratsvorsitzende der Bochumer Opelwerke Rainer Einenkel hat heute Nachmittag die Belegschaft und anschließend die Medien über die heutigen Gespräche zwischen Betriebsrat und Opel-Management informiert. [Fotos vom Protest] Er berichtete, dass die Information des Opel Aufsichtsratsvorsitzenden Steven Girsky, dass nach 2014 keine Fahrzeuge mehr in Bochum gebaut werden, völlig überraschend gekommen sei. Das Vorgehen von General Motors betrachtet Einenkel als „Kriegserklärung“. Er zählte auf, gegen welche gesetzliche Bestimmungen die Opel-Geschäftsführung zur Zeit alles verstoße. Fast alle wichtigen Entscheidungen in letzter Zeit – so auch die heutige – seien nicht vom Aufsichtsrat gefällt worden, der dafür zuständig ist. Das Opel-Management breche z. B. auch ständig Tarifverträge, wenn es die vereinbarten Zukunftsgespräche von weiteren Zugeständnisses abhängig machen wolle. Einenkel war anzumerken, wie wenig er damit gerechnet hat, dass General Motors als größter Konzern der Welt derart unverhohlen deutlich macht, sich um gesetzliche Vorschriften nicht weiter zu kümmern. Bei dem heutigen Gespräch habe die Opel-Führung gefordert, dass die Opel-Beschäftigten weiter Lohnabschläge hinnehmen, die zur Sicherung der Standorte eingeräumt worden seien. „Die Stundung der Tariferhöhung ist mit uns nicht länger zu machen.“ Der Belegschaft sei nicht zuzumuten, auch noch die Schließung des Werkes zu finanzieren.
Rainer Einenkel berichtete über die riesige Solidarität, die die Belegschaft zur Zeit erfahre und kündigte viele prominente Gäste auf dem angekündigten Fest am 3. 3. an. Ob dies wie geplant auf dem Opel-Gelände vor Tor 1 stattfinden kann, ist von der Opel-Geschäftsführung noch nicht bestätigt.