Dienstag 04.12.12, 15:59 Uhr

Armut und Armutsgefährdung


Der DGB Ruhr Mark schreibt: »Für viele Städte in der DGB-Region verweist der aktuelle Sozialbericht des Landes darauf, dass Armut und Armutsgefährdung weiter angestiegen sind. Für den DGB ist die Lage dramatisch und bezeugt, dass die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander geht. Mehr als 2,8 Millionen Menschen in Nordrhein-Westfalen sind einkommensarm. Die Zahl ist zum Vorjahr noch einmal um 200.000 angestiegen. Für Regionsgeschäftsführer Jochen Marquardt eine dramatische Entwicklung. „Vor allem junge Menschen sind von Armut bedroht. Sie sind die Hauptleidtragenden des deregulierten Arbeitsmarktes. Diese Entwicklung darf die Politik nicht länger hinnehmen. Sie muss dringend handeln, um den Vormarsch von prekärer Beschäftigung und Niedriglöhnen Einhalt zu gebieten.“
Die Gewerkschaften unterstreichen ihre Forderungen nach einem gesetzlichen Mindestlohn von mindestens 8,50 Euro je Stunde als eine zentrale Aufgabe an die Politik.
„Wir begrüßen es allerdings, dass die Landesregierung in NRW einen ungeschönten Bericht vorgelegt hat, während die Vertreter der Bundesregierung in unverschämter Weise versuchen, die ihnen vorliegenden Ergebnisse im Armuts- und Reichtumsbericht durch Sprachkosmetik zu umgehen,“ so Marquardt.
Der DGB fordert von der Landesregierung anhand der vorliegenden Daten nun entsprechende Taten folgen zu lassen. Unter anderem soll das Tariftreuegesetz auf kommunaler Ebene konsequent umgesetzt werden und alle Vorschläge für Kürzungsüberlegungen im Bereich Arbeit, Soziales und Bildung von der Tagesordnung zu nehmen.«