Heute vor einer Woche fand der erste Spatenstich für den Weiterbau der DüBoDo in Bochum (Querspange) statt. Eine Maßnahme, die täglich Tausende weiterer Autos mit den entsprechenden Lärm- und Schadstoffemissionen in die Stadt lenken wird. Gestern begann der Kahlschlag von Platanen an der Marienkirche, die dem Bau des geplanten Konzerthauses im Wege stehen. Die Bochumer Umweltverbände hatten am Sonntag noch einmal eindringlich auf „die Bedeutung der Bäume, u.a. für das Mikroklima der „Hitzeinsel“ Innenstadt“ hingewiesen. Für ZynikerInnen stellt es sich angesichts dieser Ereignisse als sehr weitsichtig dar, dass die Stadt Bochum im Juni diesen Jahres ihre BürgerInnen zur Erarbeitung eines „Klimaanpassungskonzept für Bochum“ eingeladen hatte. Das Motto lautete: „Gemeinsam Idee entwickeln und umsetzen“. Die eigens hierfür eingerichtete Webseite der Stadt beginnt mit den Sätzen: „Stadt stellt sich auf den Klimawandel ein – Klimaanpassungskonzept für Bochum – Die ersten Anzeichen der globalen Klimaveränderung sind bereits jetzt zu spüren. Häufigere Unwettereignisse und ein Ansteigen der Durchschnittstemperaturen stellen die Städte künftig vor gewaltige Herausforderungen. Die Stadt Bochum erstellt zurzeit ein Konzept zur Anpassung an den Klimawandel, um sich frühzeitig auf die Folgen des Klimawandels einzustellen und die Weichen bereits heute richtig zu stellen.“ Sehr schön formuliert ist auch der Einleitungstext des Flyers, mit dem die BürgerInnen zur Mitarbeit eingeladen wurden: »Erderwärmung und Klimawandel, Treibhauseffekt und CO2-Ausstoß – Begriffe, die uns täglich begegnen, in Zeitungen, im Fernsehen, im Internet. Doch was bedeuten sie für unser zukünftiges Leben in Bochum? Findet der Klimawandel tatsächlich auch vor unserer Haustür und nicht nur andernorts statt? Klimaveränderung – auch in Bochum Klimaanpassungskonzept für Bochum Klimaforscher in aller Welt gehen davon aus, dass sich das Klima unter dem Einfluss des Ausstoßes von Treibhausgasen spürbar verändern wird. Bereits heute lassen sich aus den Klimadaten der letzten 100 Jahre auch für Bochum Veränderungen hin zu extremeren Wetterereignissen ableiten, z. B. längere Hitzeperioden und Starkregen. Dieser Trend wird sich in Zukunft noch verstärken und so zu merklichen Belastungen für die Menschen und zu größeren Schadensereignissen durch Überschwemmungen führen. Die Stadt Bochum hat sich entschlossen, ein gesamtstädtisches Konzept erarbeiten zu lassen, um sich früh auf den Klimawandel einzustellen.
• Welche Klimaänderungen werden in den nächsten Jahrzehnten in Bochum zu erwarten sein? Mit wie vielen Unwetterereignissen ist zu rechnen?
• Wo werden die Klimaveränderungen in der Stadt am stärksten spürbar sein? Welche Maßnahmen können dort ergriffen werden, um die Folgen zu mildern?
• Wie können besonders betroffene Bevölkerungsgruppen (z. B. ältere Menschen) vor Hitzestress geschützt werden?«
Fazit: Politik und Verwaltung können in ihren eigenen Papieren nachlesen, was sie z. Z. anrichten.
Dienstag 06.11.12, 08:40 Uhr
Klimapolitik in Bochum: Links blinken - rechts abbiegen