Montag 29.10.12, 12:45 Uhr
Erster Spatenstich zum Bau der Querspange:

„Ein schwarzer Tag für die Stadt Bochum“


Für die Bürgerinitiative Bochum gegen die DüBoDo erklärt Martin Lensing als Sprecher: »Honoratioren der Stadt und der Fraktionen des Rates der Stadt Bochum sowie andere Befürworter gestriger Verkehrskonzepte sind am Dienstag, dem 30.10.2012 eingeladen, um den 1. Spatenstich für den Bau der sogenannten „Querspange“ als Teil der sogenannten „Bochumer Lösung“ an der Höfestraße feierlich  zu begehen. Für Straßenbauer und Kurzsichtige mag es ein Anlass zum Feiern sein, die Bürgerinitiative Bochum gegen die DüBoDo weist zu diesem Anlass allerdings noch einmal auf einige Konsequenzen für die Stadt Bochum und die betroffenen Bürgerinnen und Bürger hin, die entstehen, wenn die Planung umgesetzt wird:
1.Der Bau der Querspange und der gesamten sogenannten „Bochumer Lösung“ löst entgegen der Planungsaussage kein einziges Verkehrsproblem der Stadt Bochum oder des Regionalraums Ruhrgebiet. Im Gegenteil werden gravierende neue Probleme geschaffen, zu denen unter anderem das  massiv erhöhte Verkehrsaufkommen auf dem innerstädtischen Autobahnring und der A 40 mit einer auch im höchstrichterlichen Urteil des Bundesverwaltungs-gerichtes bestätigten Überlastungs- und Staugarantie gehören.
2.Die sich zwangsläufig ergebende Stauproblematik wird in kürzester Zeit nach Inbetriebnahme zur Forderung nach dem Weiterbau der in den 70ger Jahren des letzen Jahrhunderts geplanten DüBoDo-Trasse über Linden-Dahlhausen als Alternative zur A 40 führen. Die betroffenen Bürgerinnen und Bürger können sich schon einmal warmlaufen und den Widerstand organisieren.
3.Durch seine angestrebte „Aufwertung“ zur Bundesautobahn  verliert der innerstädtische Autobahnring seine stadtbezogene Entlastungsfunktion, die innerstädtischen Autofahrer mit Ortskenntnis werden bedingt durch die Stauhäufigkeit durch Wohngebiete fahren und dort auf Schulkinder und eine altersbedingt zunehmend weniger mobile Einwohnerschaft treffen.
4.Die bau- und betriebsbedingten Auswirkungen der Baumaßnahme werden auf Grund der in den Planungsunterlagen dokumentierten Lärm- und Schadstoffemissionen im gesamten Einflussbereich der Trasse zu einem signifikanten Anstieg der physischen und psychischen Erkrankungen der betroffenen Bürgerinnen und Bürger führen, die eine statistisch deutlich verkürzte Lebensdauer bedingen. Verbleiben sie an ihrem vertrauten Lebensort, müssen sie mit ihrem vorzeitigen Ableben rechnen.
5.Der Bau der Querspange führt zu einer nicht umkehrbaren Entwertung der Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger der betroffenen Stadtteile Steinkuhl, Querenburg und Wiemelhausen sowie aller weiteren Stadtteile, die an den Folgen der Baumaßnahme im Einflussbereich des  innerstädtischen Autobahnrings und der A 40 durch das extrem steigende Verkehrsaufkommen zu leiden haben werden. Diese Entwertung besteht u.a. in der emissionsbedingten Gesundheitsbelastung, dem Wertverlust der im Einflussbereich der Baumaßnahme liegenden Wohnungen und Immobilien sowie dem Totalverlust an fußläufig zu erreichenden Naherholungsgebieten.
6. Auf die Stadt Bochum kommen neben dem bis zum heutigen Tag skandalöserweise nicht abschließend kalkulierten Eigenanteil an der Finanzierung der Baumaßnahme alle Folgekosten zu, die durch die bau- und betriebsbedingte Stadtteilentwertung entstehen. Diejenigen Bürgerinnen und Bürger, die es sich leisten können, werden die betroffenen Stadtteile verlassen, Zuziehende werden sie aus guten Gründen meiden. Mit ihnen verschwindet nicht nur ihre Kaufkraft, auch die Sozialstruktur wird sich langsam aber grundlegend ändern. Die allseits bekannten Folgen für den Sozialhaushalt der Stadt Bochum lassen sich bereits heute entlang der  A 40 studieren.
Die Verantwortung für den Bau der sogenannten „Bochumer Lösung“ und ihre Folgen tragen die Politikerinnen und Politiker, die in den letzten 16 Jahren die Planung vorangetrieben oder nicht den hinreichenden Mumm gehabt haben, sie zu blockieren.  Zukunftsorientierte Verkehrskonzepte in Ballungsräumen sehen anders aus!  Sie setzen auf Verkehrsvermeidung und intelligente Verkehrsleitung statt darauf, durch überflüssigen Neubau zusätzlichen Verkehr durch Wohngebiete zu leiten. Nicht zuletzt das Ergebnis der Vollsperrung der  A 40 in diesem Sommer kann hierfür als Lehrbeispiel herangezogen werden.«