In einer Zusammenfassung wird auf der Webseite des Euromaydays noch einmal alles wichtige zur Parade am Montagabend aufgeführt: »Mayday, Mayday“ ist das Signal, welches in Seenot geratene Schiffe aussenden. Seit einigen Jahren gibt es am 1. Mai Mayday-Paraden in vielen Städten Europas. Der Euromayday soll einen Ort schaffen, um die prekären Lebens- und Arbeitsverhältnisse zu thematisieren und Betroffene und Aktivist*innen in ihrer Unterschiedlichkeit zusammen zu bringen. Die Form einer lauten, bunten Tanzparade geht dabei über die sonst üblichen Demonstrationsformen hinaus.
Der Euromayday-Ruhr 2012 – in diesem Jahr am Vorabend des 1. Mai in Bochum – wird super, glauben wir. Wir sind begeistert von dem Feedback, dass wir in den letzten Monaten bekommen haben. Über 40 Initiativen und drei Soundsystems unterstützen die Parade. Im Folgenden wollen wir euch über den Stand de Dinge informieren.
Route
Der Euromayday-Ruhr startet am 30. April 2012 um 19 Uhr auf dem Buddenbergplatz (HBF-Südausgang) und endet gegen 22 Uhr auf dem Springerplatz. Partei- und Nationalfahnen sind natürlich nicht erwünscht. Die komplette Route findet ihr bei Google Maps.
Motto
Motto des Aufrufs und inhaltliche Klammer der diesjährigen Euromayday Parade lauten »Made in Common«:.
Warum wir damit nicht nur dem Slogan »Made in Germany« der kommerziellen Tanzveranstaltung »Mayday« in der Dortmunder Westfalenhalle widersprechen, und was genau gemeint ist erläutert der Interviewbeitrag »Made in Common!?« . Einen weiteren Versuch der inhaltlicher Auseinandersetzung liefert das Interview »Keine Beteiligung an einer Spardebatte« mit den Ruhrbaronen. Außerdem freuen wir uns über den Artikel »Parade der Prekarisierten« in der :bsz (Bochumer Stadt und Studierenden-zeitung), der Hintergründe des „ursprünglich aus Italien stammenden Polit-Straßenspektakels“ beleuchtet.
Lineup
Der Euromayday ist eine Parade, keine Latschdemo. Deswegen wird die Musik nicht von langen Reden vermeintlich wichtiger Menschen unterbrochen, sondern wir führen kleine Interviews mit Menschen die von ihrer Arbeit in und mit prekären Lebensverhältnissen berichten, u.A.:
- Bodo e.V. über prekäre Lebensbindungen im Ruhrgebiet
- Du it Yourself zur Kampf um ein Zentrum
- Labournet Germany zum prekären Leben
- Transnationales Aktionsbündnis zur Situation von Migrant*innen und Flüchtlingen
- Madonna e.V. zu Migration und Arbeit
- Occupy Bochum über Krise & Griechenland
- Rottstr. 5 zu freier Kunst und Kultur
- Antifa Jugend Bochum zu „ProNRW“
- Bundesweites Antifacamp in Dortmund
Kultur live gibt es auf dem Euromayday natürlich auch. Es wird gleich vier Beschallungsquellen geben, die die 3 km Fußweg untermalen werden. Diesmal sind zwei Soundsysteme vom Euromaydaybündnis organisiert und spielen Elektro, Drum & Bass, Cumbia, Balkan, Mestizo. Auf dem zentralen Bündniswagen sorgen DJ Funkyflexx (Bassassissins) und DaTaIsm für elektronische Beats. Auf einem weiteren Wagen wird diesmal ein Team um DJ Rasputin (Schwarze Katze Weisser Kater) und DJ Tommy bei den Freund_innen nicht-elektronische Musik für Stimmung sorgen. Zusätzlich wird feelvergnügen wieder mit einem eigenen Musikbulli-Soundsystem vor Ort sein und wir freuen uns, dass mit der Sambagruppe auch eingängige Livebeats vertreten sind.
Da es vermutlich am Montag zum Ende des Euromaydays, wenn die Füße lahm werden, zu kalt (hoffentlich aber nicht feucht) sein wird, um wie erst gedacht im Westpark den Abend ausklingen zu lassen, laden wir außerdem alle, die noch nicht wissen wo sie in den Mai feiern sollen, zur After-showparty mit Cocktails und veganer VoKü (“Volxkücheâ€) in’s Soziale Zentrum Bochum (Josephstr. 2) ein.
Erster Mai
Da der Euromayday in diesem Jahr als „Vorabenddemo“ konzipiert ist, bleibt der 1. Mai frei für das schöne Leben. Wer an dem Tag trotzdem auf die Straße gehen will, dem bietet sich ein breites Angebot an demonstrativen Aktivitäten. Auszugsweise wollen wir die traditionelle 1. Mai-Demo in Wuppertal an dieser Stelle ganz herzlich grüßen, sowie auf die antifaschistischen Gegenaktivitäten rund um den geplanten Naziaufmarsch in Bonn hinweisen.
Termine
Der Euromayday ist eine offene Parade – alle sind eingeladen, ihre Prekarisierungserfahrungen, Aneignungskämpfe, Ideen und Forderungen einzubringen. Ob mit Kostümen, Schildern, Tänzen, Musik oder anderem ist jedem und jeder selbst überlassen. Ein für alle offener lastminute Bastelnachmittag zur Erstellung von Bannern, Sprechblasen und vielem mehr findet am Freitag, den 27. April, ab 16 Uhr im Sozialen Zentrum Bochum statt. Dort liegen auch die allerletzten Plakate, Flyer und Aufkleber aus. Nach dem Euromayday ist vor dem Euromayday – deshalb laden wir bereits jetzt für Montag, den 14. Mai, zu einem Nachbereitungstreffen ein.