Mittwoch 18.04.12, 19:39 Uhr
Angriff von Rechtsaußen:

Wie Neonazis den Fußball missbrauchen


Am Dienstag, den 24. April findet um 19 Uhr im Clubraum der VHS Bochum eine Veranstaltung zum Thema „Nazis in Fußballstadien“ statt. Eingeladen zu der Lesung mit anschließender Diskussion mit dem Journalisten Ronny Blaschke aus Berlin, Autor des Buches „Angriff von Rechtsaußen – Wie Neonazis den Fußball missbrauchen“ haben das Bochumer Forum für Antirassismus und Kultur – BoFo e.V. gemeinsam mit dem Fanprojekt Bochum, das in diesem Jahr auf zwanzig Jahre erfolgreiche Fanarbeit zurückblicken kann, sowie „Arbeit und Leben“, einer Kooperation von VHS und DGB. Moderiert wird die Veranstaltung von Ansgar Borgmann, Redakteur von 98.5 Radio Bochum und allen VfL-Fans als Stadionsprecher bekannt.
„Im Fußball sehen Neonazis ein Feld, in dem sie ihre menschenverachtenden und rassistischen Ansichten verbreiten können. Und dass sie dabei in einzelnen Fällen besorgniserregende Erfolge verzeichnen können, beweist das neue Buch von Ronny Blaschke“, so Deniz Sert, Vorsitzende von BoFo. „In einzelnen Fällen ist dies auch in der Bochumer Fanszene festzustellen“, ergänzt Thomas Fischer vom Fanprojekt Bochum. In der Einladung heißt es weiter: »Der Autor Ronny Blaschke befasst sich seit Jahren mit dem rechtsextremen Treiben im Fußball und liefert eindringliche Beispiele: In Leipzig unterwandern Neonazis die Fanszene, in Lüdenscheid amtiert ein NPD-Funktionär als Schiedsrichter, in Wetzlar als Jugendtrainer. Neonazis gründen Sportvereine, um Jugendliche an ihre Kameradschaften heranzuführen; sie nutzen Fußballturniere zur Vernetzung und zur Stärkung ihrer Gruppenidentität. Blaschke ist auch mit Fangruppen im Revier in engem Kontakt und beschreibt, wie Rechtsextreme das Verständnis von Demokratie und Toleranz im Fußball nachhaltig schädigen.
Die Veranstaltung, bei der auch ein Vertreter der Vereinsführung des VfL Bochum 1848 anwesend sein wird, ist ein Plädoyer für eine politische Diskussionskultur im Sport – und beweist, dass sich Sport und Politik nicht trennen lassen.«