Mittwoch 07.12.11, 14:30 Uhr
Die Linke in Bochum:

Flagge zeigen gegen rechten Mordterror


“Die Linke Bochum unterstützt die für Samstag geplante Kundgebung “Flagge zeigen gegen rechten Mordterror”. Die Nazimorde machen wieder einmal auf erschreckende Weise deutlich, welche Gefahr der Neofaschismus darstellt und wie wichtig daher antifaschistisches Engagement in der Gesellschaft ist. Insbesondere Verstrickungen der Geheimdienste mit der faschistischen Terrorgruppe müssen jetzt restlos aufgeklärt werden. Es ist ungeheuerlich, dass der begründete Verdacht im Raum steht, Teile der Geheimdienste hätten von den faschistischen Terroristen gewusst und sie vielleicht sogar unterstützt“ so Christian Leye, Sprecher der Partei Die Linke in Bochum.
Leye weiter: „Aus den Morden müssen nun dringend verschiedene Lehren gezogen werden. Da ist einerseits die unmittelbare Gefahr für Leib und Leben, die von faschistischen Organisationen und ihren Mitgliedern ausgeht und die nicht länger verharmlost oder totgeschwiegen werden darf. Da ist aber auch der alltägliche Rassismus, der bis tief in die Mitte der Gesellschaft reicht und der den geistigen Dünger für solche Untaten darstellt. Dies zeigt sich bereits am öffentlichen Umgang mit den Mordtaten, die in der öffentlichen Diskussion oft „Dönermorde“ genannt werden. Dieser kaum noch latente rassistische Umgang mit den Morden signalisiert vor allem eines: „die Opfer gehören nicht zu uns“. Diesen Umgang in der deutschen Öffentlichkeit hätte es sicher nicht gegeben, wären zehn deutschstämmige Bürgermeister von den Nazis umgebracht worden.
Die Morde zeigen außerdem, wie politisch schädlich die so genannte „Extremismus-Debatte“ ist, welche lange geführt wurde. Nach den aktuell bekannt gewordenen Mordanschlägen, angesichts von über 140 Mordopfern von Faschistinnen und Faschisten sowie mit Blick auf regelmäßige Waffenfunde bei Rechtsradikalen werden nun hoffentlich auch in der öffentlichen Diskussion nicht länger Rechte mit Linken gleichgesetzt. Denn dies ist eine Verharmlosung des Faschismus und eine Kriminalisierung von Antifaschismus, die wir auch schon bei der Bochumer Justiz und in der öffentlichen Diskussion in unserer Stadt gesehen haben.“
Leye abschließend: „Wir freuen uns sehr, dass die Kundgebung von einem so breiten Bündnis getragen wird und rufen alle Bochumerinnen und Bochumer auf, sich an der Kundgebung am 10.12.2011 um 14:00 Uhr auf dem Ratshausvorplatz in Bochum zu beteiligen.“