Mittwoch 07.12.11, 21:57 Uhr
Benefizkonzert für den "Zwischenfall“

Black Devils, Die Kassierer, Gravity Rail


Wolfgang Wendland schreibt: »Im August brannte das Haus, in dem sich der Club „Zwischenfall“ befand ab. Um einen Neuanfang zu unterstützen haben sich die drei Wattenscheider Bands Black Devils (Rock’n’Roll seit 1964), Die Kassierer (Punkrock seit 1985) und Gravity Rail (Hard Rock seit 2007) entschlossen, am 16. 12. 2011 ein Benefizkonzert für die durch einen Brand zerstörte Kult-Disko „Zwischenfall“ in Bochum im Riff – die Bermudahalle, Bochum, Konrad-Adenauer-Platz 3 zu geben. Als besonderer musikalischer Gast wird außerdem Leandra Ophelia Dax mitwirken. Das Line-up der Konzertveranstaltung repräsentiert gleichsam die Bedeutung des Zwischenfalls bzw. seiner Vorgänger Haus Apel, (Big) Appel, nämlich seit drei Generationen einer der wichtigsten Orte für Live-Musik in Bochum zu sein.Gravity Rail – Ein Name, der Raum für Spekulationen und Theorien lässt und somit der Musik in nichts nachsteht.
Sich auf eine Richtung festzulegen wäre schwer, das Ganze einfach unter „Rock“ abzustempeln zu einfach. Die verschiedensten Elemente des Rock n’ Roll werden hier zu einem großen Ganzen vereint, so dass sich Hard, Blues und auch Progressive Rock die Klinke in die Hand geben oder sich zusammen in einem Song vereint finden.
Um also deutlich zu machen, dass man hier nicht nur eingleisig fährt, hat man sich den Oberbegriff „Rock“ als Hauptschiene und Leitrichtung genommen, der alle anderen Unterarten und Verzweigungen anzieht.
Mit Worten zu beschreiben wofür Gravity Rail steht, oder wie sich die fünfköpfige Band aus Bochum denn nun tatsächlich auch anhört, ist allerdings um ein Vielfaches schwerer (oder gar unmöglich), als die Anziehungskraft live auf die Probe zu stellen und selbst zu urteilen.
Line-Up:
Timo Gilke (24): Gesang, Keyboards, Percussion
Marlon Mücke (23): Bass
Jan Laschweski (25): Gitarre
Nils Werner (26): Gitarre
Jost Winterhager (25): Drums, Percussion
Die Kassierer sind eine der bekanntesten Punkbands aus dem Ruhrgebiet. 1985 gegründet, hat die vierköpfige Gruppe um Wolfgang Wendland mittlerweile Kultstatus erreicht. Die Kassierer spielen diesmal unplugged, auch Lieder, die sonst nie live aufgeführt werden, unter anderem aus ihrer 2010 erschienenen neuen CD „Physik“. Dieses Album wird als „punkwissenschaftliches Standardwerk irgendwo von, mit und zwischen Alkohol, Kot, Quantenphysik und Astronomie“, beschrieben.
Black Devils
Wir schreiben das Jahr 1965, Kurt Apel, Kneipenbesitzer aus Bochum, fährt nachts mit seiner Frau durch das graue, noch von Montanindustrie geprägte Ruhrgebiet. Auf der Suche nach neuen, zeitgemäßen Ideen für sein Lokal in Bochum Langendreer ist das Clubbesitzer Ehepaar seit Monaten im Auto unterwegs. Die gerade entstehende neue Beat und Jugendkultur verlangt nach neuen Konzepten. An einem Lokal in Bochum Werne hört das Ehepaar im Vorbeifahren aus einem Tanzlokal einen lauten und stampfenden Beat der sie zum Anhalten bewegt. Sie steigen aus dem Auto, treten ein und sie werden von erstklassiger Livemusik, tanzenden und fröhlichen Menschen empfangen. Am selben Abend noch trifft Frau Apel für ihren noch skeptischen Mann im Lokal „Zur Sonne“ eine folgenschwere, aber weise Entscheidung. Das die dort zum Tanz aufspielende, adrett gekleidete und charmante Haus Band, genau das richtige für heiße Beat Abende im eigenen Lokal ist, konnte Kurt Apel zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen. Nachdem die Black Devils einen Monat später den ersten von vielen 4 Wochen Verträgen bei der Familie Apel unterschreiben, machen sie 2 Jahre lang Samstags, Sonntags und Mittwochs, Bochum Langendreer zum Treff der neuen Beat Generation im Ruhrgebiet. Frau Apel nennt die Black Devils mütterlich „meine Jungs“ und die Band gehört fast schon zur Familie. Aus dem Bürgerhaus wird dann die Diskothek „Big Apple“, aus dem später das „Appel“ wurde, um sich dann auch wieder zu DEM Szenetreff, dem legendären „Zwischenfall“ zu entwickeln. Viel hat sich im Laufe der Jahre verändert,…. bis auf die jungen, charmanten, adrett gekleideten Black Devils. Einige Mitglieder der Band erholen sich bereits mit ihren Millionen auf Barbeidos. Der legendäre Wolle Westermeier, Schlagzeuger und Mitbegründer der Black Devils führt allerdings mit Sohn Stöpsel und neuen Beatniks die Rock´n Roll Tradition mit dem alten Programm der Black Devils in die Neuzeit. Sie widmen ihren Auftritt Kurt Apel, seiner Familie und den „good old days“. The Beat goes on mit den Black Devils und dem Zwischenfall.«