Montag 07.11.11, 12:44 Uhr

Dokumentarfilm: Mariannes Heimkehr


Am Mittwoch, den 9. November ist um 19:00 Uhr im Bahnhof Langendreer ein Film  im Rahmen der Ausstellung Betrifft: Aktion 3 zu sehen: Mariannes Heimkehr – Die Jüdin, der Beamte und das Dorf ist ein Dokumentarfilm der WDR-Autoren Stefan Röttger und Gert Monheim, der insbesondere die Shoah, die Arisierung und die deutsche Wiedergutmachungspolitik thematisiert. Marianne Winter (Foto) hat als Einzige ihrer Familie die Vernichtungslager der Nazis überlebt. Als sie 1945 in ihren Geburtsort Hemmerden (heute Vorort von Grevenbroich) zurückkehrt, wohnen in ihrem Elternhaus Fremde. Das Eigentum der Familie ist in der Nazizeit versteigert worden und befindet sich jetzt im Besitz von Nachbarn oder Bewohnern der umliegenden Dörfer. Marianne Winter steht völlig mittellos da. In ihrer Not muss sie sich an den selben Finanzbeamten wenden, der den Besitz ihrer Eltern „arisiert“ hat: Josef Krüppel.
So akkurat, wie er früher die Enteignung jüdischer Bürger durchgeführt hat, so akkurat bemüht er sich nun um die Entschädigung der wenigen, die zurückgekehrt sind. Er kann auf Listen zurückgreifen, in denen er penibel den Versteigerungserlös für die Hausratsgegenstände und Kleider der Familie Winter und die Namen der Käufer festgehalten hat, die nicht selten unmittelbare Nachbarn der Familie waren.