Donnerstag 13.10.11, 17:35 Uhr

Bahnhof startet Neidkampagne


Der Bahnhof Langendreer beteiligt sich an der „Neidkampagne“ der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Soziokultur NRW, die heute startet. In einer Pressemitteilung heißt es: »In der Auseinandersetzung um eine bessere finanzielle Förderung der Kulturzentren wurden wir immer wieder gewarnt, eine „Neiddebatte“ zu führen. Und eben nicht Soziales oder Jugend gegen Kultur auszuspielen. In der Kultur würden alle im gleichen Boot sitzen. Aber das ist nicht so. Manche sitzen in der Titanic, andere im Schlauchboot. Um das deutlich zu machen, sagen wir: „Wir führen die Neiddebatte!“
Die fast vierzigjährige Geschichte der soziokulturellen Arbeit und Einrichtungen ist eine Erfolgsgeschichte, was die Zahl der Einrichtungen und der Aktiven – Hauptamtliche und vor allem Ehrenamtliche – betrifft. Und sie ist eine Erfolgsgeschichte, was den Umfang, die Qualität und die Vielfalt der Angebote ausmacht. In den soziokulturellen Zentren von Nordrhein-Westfalen finden mehr als 13.500 Veranstaltungen pro Jahr statt. Dazu kommen fast 2.400 kontinuierliche Angebote. Mehr als 5 Millionen Menschen besuchen jährlich die Veranstaltungen und Angebote der Kulturzentren. JedeR fünfte BesucherIn ist unter 20 Jahre alt. Sie erleben dort Musik, Theater, Film, Kabarett, Tanz, Ausstellungen, Lesungen, beteiligen sich an Diskussionen, spielen Theater, proben mit ihrer Band in Übungsräumen, bieten Workshops an oder nehmen daran teil, gestalten ihr Lebensumfeld in den Städten aktiv mit.
Diese gesellschaftlichen Beiträge schlagen sich jedoch nach wie vor nicht in der finanziellen Ausstattung durch Zuschüsse aus den öffentlichen Haushalten nieder. Die allermeisten Zentren in NRW sind seit längerem in finanzielle Schwierigkeiten. Die Förderung und Unterstützung der Zentren steht in keinem Verhältnis zur geleisteten Arbeit. Auch der Bahnhof Langendreer muss regelmäßig um ein angemessene finanzielle Förderung durch die Stadt Bochum kämpfen. So kann es nicht bleiben. Deshalb starteten wir im Frühjahr letzten Jahres den Aufruf „Wir machen den Scheiß nicht mehr mit!“ Dort heißt es: „Wir wollen nicht nur eine Stadt der wenigen Reichen und Schönen, sondern eine Stadt für alle Menschen, die darin leben! Dafür brauchen wir nun mal entsprechende Mittel. Denn dieses Land ist reich genug, um ein gutes Leben für Alle zu gewährleisten!“ Das ist weiterhin richtig. Deshalb führen wir die Neidkampagne.«