Mittwoch 21.09.11, 11:22 Uhr

Gegen den Papstauftritt im Bundestag


Ingrid Remmers, Bochumer Bundestagsabgeordnete Der Linken erklärt zum Papst-Auftritt im Bundestag: »Am Donnerstag spricht der Papst im Plenum des Deutschen Bundestages. Angeblich gebührt ihm dieses Recht als Oberhaupt eines Staates. Der Staat Vatikanstadt ist allerdings nicht einmal Mitglied der Vereinten Nationen. Der „Heilige Stuhl“ mit dem Papst als Oberhaupt hat dort lediglich beobachtenden Status. Das ist auch gut so. Ich sehe nicht ein, warum die Trennung von Staat und Kirche plötzlich nicht mehr gelten soll. Die Katholische Kirche und insbesondere der Papst vertreten mehr als zweifelhafte Ansichten, die ich grundlegend ablehne. Warum soll ich jemandem die Ehre meiner Anwesenheit erweisen, der Homosexualität nicht respektiert, Scheidung und Abtreibung nicht als normales Grundrecht akzeptiert, Frauen diskriminiert und gegen die Benutzung von Kondomen wettert? Von der Rehabilitierung rechtsextremer Pius-Brüder und der unzureichenden Aufklärung von Missbrauchsfällen ganz zu schweigen. Deshalb habe ich mich der Resolution gegen den Papstbesuch angeschlossen und werde während der Rede an der geplanten Gegendemonstration teilnehmen. Wir leben im Jahr 2011 und in Deutschland ist kein Platz für Ausgrenzung – das muss auch die Katholische Kirche irgendwann begreifen.«