Der AStA der Ruhr-Uni teilt mit: »Seit dem 14. September ist eine Delegation Bochumer Studierender auf Einladung des dortigen Studentenwerks zu Gast im tunesischen Monastir. Mitglieder des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) der Ruhr-Universität streben einen politischen Dialog mit tunesischen Studierenden im postrevolutionären Tunesien, aber auch eine langfristige Partnerschaft an. In den ersten Tage stand bereits ein intensives Programm auf der Tagesordnung. „Wir stehen hier in engem und stetigen Kontakt zu unseren tunesischen Komilitoninnen und Komilitonen,“ so Valeska Scharpey, Sprecherin der Fachschaften-Vertreter-Konferenz (FSVK) an der RUB. „Durch die Unterbringung in Studentenwohnheimen führen wir auch abseits des eigentlichen Programms ständig Gespräche.“ Nach der Revolution vom 14. Januar und dem Sturz von Diktator Ben Ali gibt es ein neues Gefühl der Freiheit in Tunesien. „Von dieser Freiheit wird intensiv Gebrauch gemacht; es herrscht reges Interesse daran, sich untereinander aber auch mit uns über den Aufbau des ‚Zweiten Tunesiens‘ zu unterhalten,“ so Fabian Wisotzky, Referent für Grund- und Freiheitsrechte im AStA.
Bei einem Gespräch im Bildungsministerium wurde offenbar, dass die Probleme im tunesischen Bildungswesen teilweise ähnlich gelagert sind, wie im deutschen: Verfehlungen im Bachelor- und Mastersystem und damit verbundene Arbeitslosigkeit und fehlende Masterplätze sind auch für deutsche Studierende keine Fremdwörter. Die tunesischen Studierenden versuchen nun, die neu gewonnene Demokratie auch an den Hochschulen durchsetzen zu können. „Mitbestimmung der Studierenden ist ein Grundpfeiler des deutschen Hochschulsystems. Wir hoffen durch unseren Besuch Anregungen für den Umbau des tunesischen Hochschulssystems geben zu können. Wir sehen aber auch, dass unsere Probleme nicht so unterschiedlich sind. Daher ist es wichtig, auch langfristig im Kontakt zu bleiben,“ so Diana Dörner, stellvertrende AStA-Vorsitzende. Auch die tunesische Seite ist bislang sehr zufrieden mit der Begegnung. „Es ist uns sehr wichtig, Eindrücke und Wissen auszutauschen. Ich habe das Gefühl, dass beide Seiten von diesem Austausch profitieren,“ so Baddreddine Dlila, Student aus Monastir.
Die AStA-Delegation wird noch bis zum 24. September in Tunesien bleiben und in mehreren Städten mit tunesischen Studierenden zusammentreffen.«
Montag 19.09.11, 15:54 Uhr