Freitag 13.05.11, 07:00 Uhr
umsonst & draußen

Musik der Metropolen – Odyssee 2011


Der Bahnhof Langendreer hat veröffentlicht, wer in der zweiten Juli-Hälfte bei der Odyssee 2011 dabei ist: am 16. 7. Flo Mega & The Ruffcats (Support: Dickes B!), am 22. 7 Bomba Estéreo (Support: Chupacabras Sound System) und am 30. 7. Bakantronika & Schwarz-Rot Atemgold 09 (Support: Fiedemann Weise). Alles umsonst und draußen in der Freilichtbühne Wattenscheid. Die Mitteilung des Bahnhof Langendreer:
»Moloch oder Metropole – die Globalisierung schafft nicht nur komplexe Wirtschaftsräume mit Megacitys, die der wachsenden Migration nicht mehr Herr werden, sondern auch kulturelle Ballungszentren. Hier vernetzen sich Kunst- und Musikszene grenzenlos, virtuell und ganz praktisch. Als kulturelle Schmelztiegel kreieren die Metropolen permanent neue Ausdrucksformen, beschleunigen Trends und Fusionen und erfinden die Sounds der Zukunft.
Das umtriebige Roadfestival Odyssee hat mit Funkhaus Europa einen starken Partner an seiner Seite, der sein Ohr in die Clubs dieser Welt hält. Rasante Cumbia aus Bogotá Rhythmen (Bomba Estéreo) und kompromissloser Soul ‚Made in Germany‘ (Flo Mega & The Ruffcats) wollen in diesem Sommer die Ruhr zum Kochen bringen. Neu: mit einer eigenen Festivalproduktion überraschen Funkhaus Europa und das Odyssee-Festival ihre Fans. Balkan Beats meet Ruhr Brass (Balkantronika & Schwarz-Rot Atemgold 09) – das heißt Party pur! Und auch Newcomer kriegen ihre Chance; drei Bands bzw. Soundsystems (Dickes B!, Chupacabras Sound System, Friedemann Weise) machen das Publikum im Vorprogramm warm für die Hauptacts.
Funkhaus Europa : Odyssee, das sind wie immer Bochum, Hagen und Mülheim als Partner und Spielstätten. Neu dabei ist Recklinghausen als vierter Tour-Ort. Das bedeutet einfach mehr Konzerte, mehr Bands, mehr Spaß. Die ganze Welt ist ein Club – feiert mit! Und zwar umsonst & draußen!

Die Künstler & Termine im Überblick:
Flo Mega & The Ruffcats (Support: Dickes B!)
Mi. 13.07. Hagen, Konzertmuschel im Volkspark
Do. 14.07. Recklinghausen, Stadtgarten am Ruhrfestspielhaus
Fr. 15.07. Mülheim, Open-Air-Bühne am Ringlokschuppen
Sa. 16.07. Bochum, Freilichtbühne Wattenscheid

Bomba Estéreo (Support: Chupacabras Sound System)
Mi. 20.07. Hagen, Konzertmuschel im Volkspark
Do. 21.07. Recklinghausen, Stadtgarten am Ruhrfestspielhaus
Fr. 22.07. Bochum, Freilichtbühne Wattenscheid
Sa. 23.07. Mülheim, Open-Air-Bühne am Ringlokschuppen

Bakantronika & Schwarz-Rot Atemgold 09 (Support: Fiedemann Weise)
Mi. 27.07. Hagen, Konzertmuschel im Volkspark
Do. 28.07. Recklinghausen, Stadtgarten am Ruhrfestspielhaus
Fr. 29.07. Mülheim, Open-Air-Bühne am Ringlokschuppen
Sa. 30.07. Bochum, Freilichtbühne Wattenscheid

Flo Mega & The Ruffcats
13. bis 16. Juli 2011

Sein Name klingt wie etwas Großes, Fantastisches, nach Alpha und Omega, aber auch nach dem Jungen um die Ecke, dem Florian eben. In der Tat vereint Flo Mega beides: Immenses Talent und damit das Zeug, ein Großer zu werden, aber eben auch Bodenhaftung, Erdigkeit. So erdig wie richtig verstandener Rhythm & Blues eben sein sollte! Flo Mega ist das beste Beispiel dafür, dass R’n’B und Soul aus Deutschland mittlerweile einen exzellenten Klang haben. Vorbei die Zeiten, als man ein wenig altbacken Ray Charles und Otis Redding imitierte: Soul made in Germany ist heute die Sprache einer urbanen Jugend. Sie ist Großstadtmusik, die sich von den Vorbildern zwischen Memphis und Detroit lange gelöst hat und an Rhein, Weser und Spree ihr eigenes Ding macht. Im Teenageralter hatte Flo Mega ein Faible für HipHop, begeisterte sich für Ice-T und NWA, konsumierte das, was aus den Staaten auf ihn zukam aber nicht nur, sondern griff gleich selbst zum Mikro. Er jamte, er freestylte, schloss sich Crews und Rappern wie Zentrifugal oder Defekte Dichtung an. Bis ihm die HipHop-Welt zu klein wurde und er über den Umweg Jazz zur wahren Berufung fand. Die kam in Berlin mit den Ruffcats auf ihn zu, sie setzten Flo aufs Soul- und Funk-Gleis. Seitdem hat er seine musikalische Heimat gefunden: „Es geht mir darum, die eckige deutsche Sprache so rund wie möglich zu nutzen“, sagt er und kriegt das grandios hin: Seine unvergleichliche Stimme erinnert mit ekstatischem Reibeisen mal an James Brown, dann wieder kippt er in einen Sopran in bester Curtis Mayfield-Manier, bleibt dabei aber immer er selbst, ein Original. Und urplötzlich kann die kreative Kratzbürste – als Reverenz an seine Jugend – auch in einen engagierten Rap hineinsteuern. Mal einfühlsam, mal explosiv, immer emotional. Begrüßt den Mann mit der dunklen Brille und der hellen Mütze – begrüßt Deutschland neuen Soulman Nummer Eins!

Support: Dickes B! – Funky Rap & Freestyle im Live-Akkustikset

Bomba Estéreo
20. bis 23. Juli 2011

Kaum eine andere südamerikanische Musiknation explodiert derzeit so vor Kreativität wie Kolumbien. Im Zentrum des brodelnden Hexenkessels agiert Bomba Estéreo, jene Band, die das National-Genre Cumbia für eine neue Generation auf Vordermann bringt.
Die typisch schlurfenden Cumbia-Rhythmen gehören bei der 2005 in Bogotá gegründeten Formation Bomba Estéreo zwar noch zu den Grundzutaten. Sie koppeln die Cumbia und die afro-karibische Champeta allerdings mit aufgekratzten Electronica-Effekten, psychedelischen Trance-Loops, HipHop- und House-Beats sowie Reggaetón, Dancehall und Rock. Li Saumet ist die Frontfrau, die auf der Bühne mit ihrem frechen, Funken sprühenden Charisma überwältigt. Wegen ihres messerscharfen Sprechgesangs wurde sie schon als Joan Jett Kolumbiens tituliert, dann wieder als Kreuzung aus Nelly Furtado und M.I.A. bezeichnet.
Bomba Estéreo steht für einen höchst partytauglichen Sound, der den Tanzenden Feuer unterm Hintern macht – nicht umsonst hieß Bomba Estéreos erster Hit „Fuego“. Stolz spricht die Band selbst von einer Mixtur aus karibischem Meer, Andenbergen und dem Smog von Bogotá, oder einfach von „Electro Vacilón“ – ein Riesenspaß auf Elektro-Basis.

Support: Chupacabras Sound System – Fetter Latin-HipHop

Balkantronika & Schwarz-Rot Atemgold 09
27. bis 30. Juli 2011

Die Funkhaus Europa Odyssee setzt auch auf ungewöhnliche Begegnungen. Und so trifft das Berlin Kollektiv Balkantronika auf Schwarz-Rot Atemgold 09, das blasmusikalische Kraftwerk aus dem Ruhrgebiet.
Das siebenköpfige Ensemble aus Berlin ist bekannt für seine Reisen in die musikalischen Landschaften des Balkans. Wenn es auf der Bühne steht, verwandelt sich der Dancefloor in ein glühendes Parkett voll osteuropäischer Underground-Grooves. Die goldenen Trompeten von Guca tanzen über massiven Breakbeats, Roma-Melodien winden sich durch Maschinenbass-Landschaften. Balkan Tech, Balkan Minimal, Folkstep Balkumbia – keine Stilmischung ist zu abenteuerlich, um Traditionen mit zeitgenössischer Urbanität aufzuladen.
Die Begegnung von Balkantronika mit Schwarz-Rot Atemgold 09 verspricht vieles. Unermüdlich überquert die Brass-Band seit Jahren musikalische Barrikaden, immer auf der Suche nach unentdecktem Terrain. Nach Klang-Eskapaden in den unterschiedlichsten Stilistiken möchte Atemgold mit den Architekten der Balkan-Avantgarde wieder mal sein Motto souverän und kreativ umsetzen: die Ohren erobern und damit um den direkten Zugang zur Seele finden.

Support: Friedemann Weise – Der geistige Führer der deutschen Satiropopszene