Dienstag 03.05.11, 15:14 Uhr
Neue Schikane für RadfahrerInnen in der Innenstadt

Eine groteske Fehlleistung


Der ADFC Bochum schreibt: »Seit Montag, 2. Mai 2011, ist am Südring zwischen Viktoriastraße und Kortumstraße einseitig eine Baustelle eingerichtet. Die Baustelle ist ganze 100 m lang, aber im Baustellenbereich steht nur ein Fahrstreifen zur Verfügung. Dort gilt Tempo 30 – aber nur für Autofahrer. Für Radfahrer ist der Südring gesperrt. (Siehe Foto) Diese krasse Fehlentscheidung führt zu grotesken Verkehrsverrenkungen für den Radverkehr. Hauptverkehrsrichtung der Radfahrer auf der Viktoriastraße ist die Fahrt über den Südring Richtung Boulevard und Rathaus. Die Fußgänger- und Radfahrerfurt über den Südring ist aber gesperrt. Es gibt keine Hinweise und keine Umleitung. Die Radfahrer sind die Dummen. Eine groteske Fehlleistung.
Im gesamten Kreuzungsbereich, auf der Viktoriastraße und auf dem Südring gibt es nirgendwo benutzungspflichtige Radwege. Wegen erheblicher Sicherheitsmängel ist die Benutzungspflicht der Radwege aufgehoben. Radfahrer können also selbst entscheiden, ob sie auf der Fahrbahn oder auf dem Radweg fahren wollen. Die Verkehrsführung im Baustellenbereich muss also beide Verkehrswege berücksichtigen. Besonderes Augenmerk ist wie immer auf linksabbiegende Radfahrer zu richten. Die Stadt Bochum tut das Gegenteil: Sie tut einfach so, als gäbe es keine Linksabbieger. Für Radfahrer, die auf dem Südring geradeaus in Fahrtrichtung Hauptbahnhof fahren wollen, ist wegen der 100 Meter langen Sperrung eine groteske Umleitung ausgeschildert – selbstverständlich unter ausschließlicher Benutzung der aufgehobenen Radwege: Rechts in die Viktoriastraße, dann geradeaus bis zur Fußgängerampel hinter der Marienkirche, wieder zurück bis Kerkwege, gegen die Einbahnstraße zur Brüderstraße und vo dort zum Südring. Die Einfahrt in die Kerkwege oft und gerne von parkenden Kraftfahrzeugen blockiert. Wie sieht eine vernünftige Lösung aus? Das Fahrverbot für Radfahrer in der 100 Meter langen Tempo-30-Baustelle wird sofort aufgehoben. Dann erledigt sich die Karikatur einer Umleitung von selbst und Rad fahren ist wieder möglich, so wie es sich gehört. Für Radfahrer auf der Viktoriastraße muss ab Kerkwege ein Radfahrstreifen auf der Fahrbahn markiert werden, der am Südring mit einer vorgezogenen Aufstellfläche endet, damit Radfahrer ungefährdet vor dem Autoverkehr den Südring queren oder auch nach rechts abbiegen können. «