Die Soziale Liste im Rat schreibt: »Die Stadt Bochum darf für die „Planungs- und Projektsteuerung für das geplante Musikzentrum eine weitere Kreditaufnahme von 250.000 Euro” vornehmen, das genehmigte der Regierungspräsident jetzt. Gleichzeitig appelliert die Oberbürgermeisterin an alle Beteiligten, weiter „mit Volldampf” an der Realisierung des Musikzentrums zu arbeiten. „Jetzt werden wir es gemeinsam im Endspurt zum Erfolg bringen.” Günter Gleising, Ratssprecher der Sozialen Liste im Rat: „Ausgeblendet wird derzeit völlig, wie umstritten das Projekt ist. Nach der Devise ‘wir sind Bochum’ werden weder KritikerInnen, GegnerInnen oder Risiken des Projekts zur Kenntnis genommen.” Ausgeblendet werden auch die völlig unklaren Kosten für das Projekt. Zu den offenen Fragen zählen auch die Betriebs- und Folgekosten für das Konzert-/Musikhaus sowie die Frage, wer Betreiber des Projektes ist. Wie wichtig diese Fragen sind, zeigt ein Blick in die Historie „RuhrCongress Bochum”.
Auch die Zusagen der Stiftung widersprechen sich ständig. Wollte die Stiftung bisher 14 Mio. zu dem Projekt beitragen sind es jetzt 7 Mio. die „fest zugesagt” werden. Außerdem will die Stiftung den Architekten-Wettbewerb ausrichten und bezahlen. Die Stiftung verschweigt, dass in diesen Mitteln bereits 2 Mio. Euro der Sparkasse Bochum und der Stadtwerke enthalten sind.
Auch dass mit der „im Ratsbeschluss geforderten rechtssicheren Zusage” der öffentlichen Gelder für das Konzerthaus/Musikzentrum derzeit nicht zu rechen ist, macht die Pläne mehr als unsicher. Die Soziale Liste erinnert auch daran, dass die Stadt Bochum bereits Vorleistungen zur Errichtung einer Spielstätte für die Bochumer Symphoniker in Höhe von weit über 800.000 Euro für die Jahre 2007-2010 aufgebracht hat und die Stiftung sich weigerte, sich an diesen Kosten zu beteiligen.
„In wenigen Wochen wird die Oberbürgermeisterin der Stadt Bochum, Dr. Ottilie Scholz, den nächsten Haushalt in den Rat einbringen. Es gehört wenig Phantasie dazu vorauszusehen, dass dies weitere Steuer- und Entgelterhöhungen, Schließungsmaßnahmen, Rotstift bei Kultur und Soziales, Personalabbau uvm. enthalten wird. Demgegenüber werden die Posten für die Planungen und den Bau des Musik-/Konzerthauses drastisch steigen”, so Günter Gleising, Ratssprecher der Sozialen Liste. „Ein Musik-/Konzerthaus, das weitgehend durch Sozialabbau und Rotstift finanziert wird, lehnen wir vehement ab!”
Als Alternative zum Konzerthaus schlägt die Soziale Liste Bochum erneut vor, die als internationale Kultur- und Veranstaltungsstätte anerkannte Jahrhunderthalle als Spiel- und Probenstätte für die Symphoniker zu nutzen.«
Donnerstag 14.04.11, 18:32 Uhr