In seiner heutigen Sitzung hat der Haupt- und Finanzausschuss des Bochumer Stadtrates das Personalabbaukonzept 2011, das eine 15-prozentige Stellenreduzierung bis 2015 vorsieht beraten. Demnach sollen rund 733 der bis dato 4.901 Stellen verwaltungsweit gestrichen und damit der städtische Haushalt um rund 40 Mio. EUR erleichtert werden. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di protestierte vor dem Rathaus. Sie lehnt einen derartigen Personalabbau grundsätzlich ab, „da von den Auswirkungen besonders die Beschäftigten sowie die Bürgerinnen und Bürgern betroffen sind“, heißt es in einem bei der Aktion verteilten Flugblatt.
Weiter heißt es in dem Flugblatt:
Insbesondere befürchten wir, dass …
- die Belastung der Beschäftigen weiter zunehmen wird!
Bereits in der Vergangenheit mussten Beschäftigte durch Wiederbesetzungssperren und Leistungsverdichtung Mehrbelastungen hinnehmen. Ein weiterer Personalabbau würde unweigerlich zu weiteren massiven Belastungen führen, was sowohl qualitative als auch quantitative Auswirkungen auf das Leistungs- und Serviceangebot für Bürgerinnen und Bürgern nach sich ziehen würde. - es zu einer Erhöhung der krankheitsbedingten Ausfälle kommt!
Die deutlich erhöhten Belastungen schlagen sich bereits heute in steigenden Krankenquoten nieder. In Einzelfällen mussten – aufgrund der geringen Personaldecke -Verwaltungseinrichtungen bei erhöhten Krankenzahlen zeitweise geschlossen werden. Was heute noch ein Einzelfall ist, könnte bei weiterem Personalabbau in Zukunft vielleicht „Normalität“ sein. - unserem Nachwuchs die Perspektivlosigkeit droht!
Die Stadtverwaltung war bis vor kurzem einer der größten Ausbildungsbetriebe in Bochum. Bis zu 100 Jugendliche haben jährlich die Möglichkeit bekommen, eine Ausbildung zu beginnen und im Anschluss übernommen zu werden. Bereits jetzt wurde diese Zahl mehr als halbiert. Bei einem weiteren Stellenabbau wird die Zahl der Ausbildungsmöglichkeiten weiter reduziert. - das Angebot sowie der Service für Bürgerinnen und Bürger weiter verschlechtert wird! Bereits heute müssen sich Bürgerinnen und Bürger auf zum Teil lange Warte- und Bearbeitungszeiten einstellen. Durch fehlendes Personal werden die Öffnungszeiten (z.B. der Bäder) weiter verkürzt oder sogar gesamte Leistungsangebote wegfallen müssen.