Sonntag 31.10.10, 07:00 Uhr

Solidarität, Widerstand und Isolationshaft


Am Dienstag, den 2.11. lädt des AStA-Referat für Grund- und Freiheitsrechte zusammen mit dem Autonomen Knastprojekt Köln um 19 Uhr im Sozialen Zentrum zu einem Vortrag ein. Das Thema: Solidarität, Widerstand und Isolationshaft im Knast. In der Ankündigung heißt es: »Das Autonome Knastprojekt Köln betrachtet Strafen als Herrschaftsinstrument für Kapitalismus und Staatlichkeit. Es lehnt diese grundsätzlich ab, setzt sich aber auch mit momentanen Entwicklungen innerhalb dieses Systems auseinander. Mitglieder dieser Gruppe möchten uns im Sozialen Zentrum durch Vorträge mit anschließender Diskussion zwei Schwerpunktthemen vorstellen: Im Straubinger Gefängnis (Bayern) hatten drei Aktivisten eine knast- und systemkritische Zeitung initiiert, die sie selbst gestalteten und unter Umgehung der Zensur nach draußen schaffen konnten.
Ziel war es, Gefangene zu radikaler Kritik und koordiniertem Widerstand zu ermutigen, kritische Menschen draußen mit Berichten und Argumenten zu erreichen. Dies war nur möglich mit einem kleinen Solidaritätsnetz. Gedruckt, an Gruppen, Buchläden und an Gefangene verschickt wurde draußen. Die Zeitung regte Informationsaustausch und Diskussion mit breiter, überregionaler Teilnahme an. Es bildeten sich Ansätze einer systemkritischen Gefangenenbewegung. Reaktionen des Knastsystems: zunehmende Zensur überall, Kontaktsperren in Straubing. Dies führte zur Solidarisierung zahlreicher Straubinger, zu Aktionsplänen. Ergebnis: Verschleppung und Isolationshaft für den “Rädelsführer”, aber auch Solidaritätsbezeugungen für diesen am neuen Ort, trotz Isolation. Warum versandete der angestoßene Prozess? Was ist als Selbstorganisation im Knast möglich? Wie weit bedarf es der Unterstützung rebellischer Gefangener von draußen? Zwei damals – initiierend bzw. unterstützend – Beteiligte berichten von ihren Erfahrungen und wollen danach mit euch diskutieren.«