Freitag 06.08.10, 11:00 Uhr

Lateinamerika in Bochum


Kolumbien ist das September-Thema des Arbeitskreises Lateinamerika im Bahnhof Langendreer. Am Mittwoch, den 15.9. , 19.30 Uhr gibt der freie Journalist Günter Pohl einen Einblick in das Land, das er von vielen Reisen kennt, und erläutert die aktuelle Situation. Er war im Mai 2010 zum letzten Mal in Kolumbien und Zeuge der Präsidentschaftswahlen. Pohl wird auch das angespannte Verhältnis zwischen Kolumbien und Venezuela, deren diplomatische Beziehungen seit Juli eingestellt sind, darstellen und der Frage nachgehen „Droht hier ein Krieg?“. Näheres.

Direkt aus Medellín kommt die engagierte und aktive Theatertruppe des Red Juvenil. Das „Jugend-Netz“ aus Kolumbien ist eine politische Gemeindeorganisation, die seit den 90 Jahren mit verschiedenen künstlerischen und kulturellen Gruppen arbeitet und so die Straße als Bühne für einen sozialen Wandel zurückzugewinnen will. Red Juvenil wendet sich gegen die militaristische Kultur, die den kolumbianischen Alltag prägt und will von einem antimilitaristischen Standpunkt aus einen Beitrag in und mit politischen und sozialen Initiativen für den Aufbau eines anderen Landes leisten. Politische Einmischung und künstlerische Bewegung werden dabei verbunden, Kunst gilt auch als Möglichkeit der Wiederbelebung sozialer Prozesse und Werkzeug zur Wiedererlangung des Selbstwertgefühls beteiligter Individuen.
Das neue Stück, das auf Einladung des Bahnhof Langendreer in Bochum zu sehen ist (30.9., 20.00), macht die Problematik der Frauen Kolumbiens im andauernden bewaffneten Konflikt sichtbar.
Außerdem: Kino Endstation zeigt im September „Altiplano – Klagelied aus den Anden.“ Der Film entführt ins peruanische Hochland. Die Bauern dort werden von einer Quecksilbervergiftung heimgesucht, ausgelöst durch Minenarbeiten. Die Menschen erblinden…
Die angekündigte Lesung der argentinischen Autorin Claudia Pineiro (LiBeraturpreis 2010) muss leider auf November verschoben werden.