Montag 14.06.10, 12:00 Uhr

Neue Töne zum Konzerthaus


Die Nachrichtenagentur ddp meldet: »Bis zu den Sommerferien hoffen die Bochumer Symphoniker auf eine Klärung, ob trotz der finanziellen Notlage der Stadt der geplante Bau des Konzerthauses angegangen werden kann. Nach dem Wegfall des städtischen Zuschusses liefen derzeit Gespräche über mögliche Alternativen zur Finanzierung, sagte die Sprecherin der Bochumer Symphoniker, Christiane Peters, der Nachrichtenagentur ddp. Bis Mitte Juli könnte es zu einer Entscheidung kommen – im Gespräch ist unter anderem eine finanzielle Beteiligung des Landes. Ins Stocken geraten ist das Bauvorhaben, weil der Arnsberger Regierungspräsident Helmut Diegel (CDU) aufgrund der klammen Finanzlage der Stadt sein Veto eingelegt hatte. Ursprünglich wollte die Kommune die Hälfte der Kosten des rund 30 Millionen Euro teuren Vorhabens übernehmen.
Derzeit proben die Bochumer Symphoniker, die unter Leitung ihres Generalmusikdirektors Steven Sloane weiter an künstlerischem Profil gewonnen haben, auf einem alten Zechengelände. Als Auftrittsorte dienen 14 verschiedene Lokalitäten allein in Bochum – unter anderem das Audimax der Ruhr-Uni, das Schauspielhaus oder auch die Jahrhunderthalle. Nach Angaben von Peters geben die Symphoniker rund 100 Konzerte pro Saison.
Das Projekt ist zudem ein Beispiel für bürgerschaftliches Engagement. Über die Stiftung Bochumer Symphonie wurden bei den Bürgern schon 12,3 Millionen Euro für den Bau der Konzerthalle gesammelt – wobei allein der aus Bochum stammende Lotto-Unternehmer Norman Faber das Vorhaben mit fünf Millionen Euro unterstützt. Überdies gab es in Bochum ein Benefiz-Konzert mit Herbert Grönemeyer, bei dem rund 650 000 Euro zusammenkamen.
Dabei sind die Planungen für die Kultureinrichtung an der Marienkirche – nahe dem Schauspielhaus – schon weit fortgeschritten. Die Ausschreibung für das Konzerthaus, das Platz für rund 1000 Zuschauer bieten soll, ist bereits abgeschlossen. Doch wegen der Haushaltsprobleme ist die Entscheidung über den Architekten vorerst auf Eis gelegt.«