Am Freitag, den 26. Februar, findet um 19.30 Uhr im Sozialen Zentrum eine Buchvorstellung und Diskussion statt mit den AutorInnen von Banlieue: Die Zeit der Forderungen ist vorbei. In der Ankündigung heißt es: »Am 27.Oktober 2005 starben in einem Vorort von Paris Bouna (15 Jahre) und Zyed (17 Jahre) auf der Flucht vor der Polizei. In den darauf folgenden drei Wochen brannte es Nacht für Nacht in ganz Frankreich – vor allen in den verarmten städtischen Randgebieten, den Banlieues. Anschlagsziele waren in erster Linie Autos sowie Einrichtungen des öffentlichen Dienstes, d.h. Schulen, der öffentliche Nahverkehr, die Feuerwehr, die Polizei. Die französische Regierung erklärte den Ausnahmezustand.
Täglich waren Zehntausende Polizisten im Einsatz. Rund 5.000 Personen wurden festgenommen, etwa 600 Jugendliche in Eilverfahren abgeurteilt. Der französische Versicherungsverband schätzte den Gesamtschaden der sozialen Explosion auf etwa 200 Millionen Euro.
Die Novemberrevolte in den französischen Banlieues ist kein Einzelfall; ähnliche Konfrontationen gab und gibt es vorher und nachher in Frankreich, aber auch in den USA, Großbritannien, Griechenland, Kanada….Was sind die sozialen Hintergründe der Revolte, mit deren Intensität und Dauer selbst in Frankreich niemand gerechnet hatte? Wie beschreiben die Jugendlichen selbst ihre Motive für den Aufstand? Wie reagierten die PolitikerInnen, wie reagierte die Linke? Deuten sich hier neue Konfliktlinien an, die europaweit oder sogar global in Zukunft aufbrechen könnten?
Das Buch ist eine Collage aus Analysen, Interviews und Hintergrundberichten. Es handelt vom Leben und den Kämpfen in den so genannten „Problemvierteln“ Frankreichs, aber beschäftigt sich auch mit Parallelen der französischen Verhältnisse in Deutschland – etwa den „neuen Formen des Regierens“ im Berliner Wedding oder in Neukölln.«
Mittwoch 24.02.10, 08:00 Uhr
Buchvorstellung und Diskussion mit „Kollektiv Rage"