Dienstag 29.09.09, 13:50 Uhr

DGB: Atypische Beschäftigung in Bochum
auf 5-Jahreshoch


Eine aktuelle Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung aus dem September 2009 nimmt der DGB zum Anlass auf die Entwicklung atypischer Beschäftigung in Bochum hinzuweisen. Die Studie weist darauf hin, dass die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in den Jahren 2003 bis 2008 von 127.794 auf 123.379 gesunken ist. „Dieser Rückgang um 3,5 % ist dramatisch genug. Bei genauerer Betrachtung“, so DGB-Regionsvorsitzender Michael Hermund, „hat die Datenlage aber einige Haken. Bezogen auf die Anzahl aller Beschäftigten, ist der sozialversicherungspflichtige Anteil um 4,7 Prozent von 82,6% auf 77,9 % zurückgegangen. Dieser Rückgang ist vor allem durch die Entwicklung bei den so genannten atypischen Beschäftigungen gekennzeichnet. Fast 24.000 Menschen in Teilzeit, 34.000 in Mini-Jobs und fast 1.300 in Arbeitsgelegenheiten und 1 € Jobs prägten die Beschäftigungslage in Bochum zum Ende 2008.“
In der aktuellen Krise erwischt es jetzt in erster Linie diese Arbeitnehmer. Hinzu kämen zum Jahresende 4.933 Leiharbeiter in Bochum. Sie verlieren, so der DGB, ihre Jobs und werden für viele Betriebe zur Manövriermasse in der Personalpolitik.
„Das schlechte Abscheiden der SPD“, so Hermund, „ist auch auf die Unsicherheit der Beschäftigten zurückzuführen, die Angst um ihren Arbeitsplatz haben. Diese Formen der Beschäftigung sind im Wesentlichen erst durch die Politik der SPD ermöglicht worden. Wir brauchen neue Ideen in der Arbeitmarktpolitik um atypische und prekäre Beschäftigung einzudämmen. Nebenbei werden auch die Einnahmeprobleme in der Sozialversicherung angegangen, wenn mehr gute Arbeit entsteht.“
Für den DGB wird das Thema auch nach der Bundestagswahl auf der Tagesordnung bleiben.