Mittwoch 22.07.09, 14:00 Uhr

DGB: Immer mehr Jugendliche sind arbeitslos


Junge Menschen sind offenbar besonders stark von der Wirtschaftskrise betroffen: Die Arbeitslosigkeit unter Jüngeren ist dreimal so stark gestiegen wie in anderen Altersklassen. Das belegt eine aktuelle Studie des DGB. Die Arbeitslosigkeit ist einem Bericht zufolge unter Jüngeren rund dreimal so stark gestiegen wie im Durchschnitt aller Altersklassen. Darauf weist der Vorsitzenden der DGB Region Ruhr Mark, Michael Hermund hin. Demnach waren im Juni 2009 fast 18 Prozent mehr Menschen bis 24 Jahre in Bochum arbeitslos als ein Jahr zuvor. Die durchschnittliche Arbeitslosigkeit sei mit 4,7 Prozent deutlich geringer gestiegen. Die Zuwächse konzentrierten sich auf junge Leute im Alter zwischen 20 und 24 Jahren, heißt es in der Studie, für die unter anderem Daten der Bundesagentur für Arbeit ausgewertet wurden.

«Die hohe Arbeitslosigkeit der Jugendlichen beruht überwiegend auf Übergangsproblemen nach der Ausbildung», folgert der DGB. „Junge Beschäftigte werden entweder nicht übernommen oder nur kurzfristig beschäftigt. Viele junge Menschen haben ihren Job verloren, weil sie nur befristet oder in Leiharbeit beschäftigt waren. Denn Unternehmen trennten sich zuerst von Arbeitnehmern, deren Schutz relativ gering ist.“
Zwei Drittel der jungen Menschen haben keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld I und müssen direkt von der ARGE betreut werden. Für den DGB erhält diese Situation besondere Bedeutung angesichts der Debatte um den demografischen Wandel.
Hermund: „ Unternehmen, die jetzt jungen Menschen keine Chance geben, verspielen ihre Möglichkeiten zur Sicherung des Fachkräftebedarfes in der Zukunft.“