Dienstag 07.07.09, 09:15 Uhr
Service des Bochumer Jugendamtes II:

Infos zur Ausbildung zum Töten


Die Linksfraktion im Rat schreibt: »Anfang September findet in Bochum erneut die Berufbildungsmesse „was geht“ im Bochumer RuhrCongress statt. Im letzten Jahr hatte hier die Bundeswehr mit einem großen Stand für den Beruf der Soldatin / des Soldaten geworben. Diesen Auftritt hatte Die Linke in Bochum scharf kritisiert. In der derzeitig schwierigen Ausbildungsplatzsituation den jungen Menschen „spannende“ Berufsperspektiven bei der Bundeswehr anzupreisen, hält Die Linke für zynisch, zumal auf der Messe der Eventcharakter, aber nicht die Risiken und Nebenwirkungen dargestellt wurden. Im Jugendhilfeausschuss hat Ernst Lange für Die Linke nachgefragt, ob die Bundeswehr in diesem Jahr wieder vertreten ist. Das ist leider der Fall. Weiter hat er gefragt, ob wiederum der Eventcharakter im Mittelpunkt der Informationsarbeit der Bundeswehr steht und ob sich die Verwaltung in der Lage sieht, ein Begleitmaterial zu erstellen, in dem auch bundeswehrkritische Positionen zum Ausdruck gebracht werden. Die beiden letzten Fragen konnte Jugendamtsleiter Dolf Mehring nicht direkt beantworten. Es wurde eine schriftliche Mitteilung vor(!) Beginn der Messe zugesagt.
„Ich sehe dieser Berufsbildungsmesse mit Sorge entgegen“, so Ernst Lange. „Mit Action und peppigen Flyern sollen junge Leute für die Bundeswehr geködert werden. Das lehne ich ab. Meine Partei hatte im letzten Jahr beantragt, dass sich die Stadt nicht mehr an solchen Veranstaltungen beteiligt, wenn die Bundeswehr für Auslandseinsätze wirbt. Das ist nicht mit unserer antimilitaristischen Haltung vereinbar. Wir lehnen Auslandseinsätze der Bundeswehr ab und wir lehnen den Einzug des Militärischen in den zivilen Alltag ab. Ich würde es daher sehr begrüßen, wenn die Stadt der Bundeswehrwerbung andere Informationen entgegen setzen würde.«