Montag 25.05.09, 16:30 Uhr

Studierende der Ruhr-Uni
gründen Protestcamp


Heute haben ungefähr 20 Studierende ein Protestcamp auf dem Bochumer Campus aufgebaut. In einer Pressemitteilung heißt es dazu: »Die Studierenden wollen die nächste Woche an der Uni campieren, um damit auf die schlechten Studienbedingungen an der Ruhr-Universität aufmerksam zu machen und eine Anlaufstelle für andere Studierende zu bieten, welche sich über die uniweite Vollversammlung am Mittwoch informieren wollen. Entstanden sei die Idee direkt nach der Senatssitzung am 30. April, bei der sich der Senat gegen die Senkung der Studiengebühren entschieden hat, berichtet ein Student. Bei der Entscheidung die Gebühren nicht zu senken, hatten lediglich die vier studentischen Senatsvertreter für den Antrag gestimmt. Doch die Stimmung bei den rund 200 kritischen Studierenden im Sentassaal war schon vor dieser Abstimmung angespannt.
So hatte der Senat zu Anfang der Debatte um die Studiengebühren beantragt, dass geprüft werden solle, ob die Fachschaftsräte an der Ruhr-Universität Bochum (RUB) zukünftig begrenzt werden sollen. Ausschlaggebend für diesen Prüfungsantrag sei, dass sich zu viele Studierenden über eine Mitgliedschaft in Fachschaftsräten von den Gebühren befreien lassen würden. “Dies ist ein schwerer Eingriff in die Autonomie der Fachschaften,” sagt Annika Klüh AStA-Referentin für Hochschulpolitik. “Sollte der Antrag auf der nächsten Sitzung tatsächlich durchgestimmt werden, wird die neue Regelung viele Studierende daran hindern, sich politisch an der Uni zu engagieren”, so Klüh weiter.
Die Studierenden an der RUB wollen die Beschlüsse des Senats nicht unkommentiert hinnehmen und haben für Mittwoch, den 27. Mai eine Vollversammlung einberufen auf der das weitere Vorgehen beschlossen werden soll. Das neu entstandene Camp wird in der kommenden Woche die Vollversammlung vorbereiten und als Infopunkt für die Studierenden dienen. Außerdem sollen hier Möglichkeiten diskutiert werden, wie man von studentischer Seite auf die Entscheidungen des Senats reagieren kann und in wie weit sich Bochum am bundesweiten Bildungsstreik im Juni dieses Jahres beteiligen möchte.