Freitag 21.11.08, 18:00 Uhr

Kein Vergeben – Kein Vergessen


Am 25. November 1998 entschied das britische House of Lords, die Immunität des chilenischen Ex-Diktators Augusto Pinochet aufzuheben. Aus diesem Anlass organisiert die Medizinische Flüchtlingshilfe Bochum e.V. im Rahmen ihrer Kampagne „Gerechtigkeit heilt“ am Dienstag, 25.11. um 19.30 Uhr im Bahnhof Langendreer eine Podiumsdiskussion, bei der sowohl internationale Entwicklungen und Errungenschaften der vergangenen zehn Jahre als auch zukünftige Möglichkeiten im weltweiten Kampf gegen die Straflosigkeit dargestellt und diskutiert werden. Der 25.11. ist zudem der Tag, an dem international die Gewalt gegen Frauen geächtet wird. Neben den ReferentInnen der Kampagne „Gerechtigkeit heilt“ wird auf dem Podium eine Psychotherapeutin der Medizinischen Flüchtlingshilfe Bochum anwesend sein sowie eine Folterüberlebende aus Argentinien, die aktuelle, dortige Menschenrechtsprozesse verfolgt hat und von diesen berichten wird. In der Einladung heißt es: „Mit der Aufhebung der Immunität von Pinochet erlebte der internationale Kampf gegen die Straflosigkeit von schweren Menschenrechtsverletzungen eine entscheidende Wende. Seither gilt, dass ein ehemaliges Staatsoberhaupt nicht vor internationaler Strafverfolgung geschützt ist und sich strafrechtlich für seine (Mit-)Verantwortung an schweren Menschenrechtsverletzungen verantworten muss.
Langjährige Proteste von MenschenrechtsaktivistInnen, Überlebenden und Opferorganisationen haben seitdem wichtige Erfolge in der Bekämpfung der Straflosigkeit bewirkt, indem Täter auf die Anklagebank gebracht und Grundsatzurteile vor internationalen Gerichten erwirkt wurden. Dennoch gilt global auch heute noch das Phänomen systematischer Straflosigkeit, insbesondere für PolitikerInnen, Sicherheitskräfte und staatliche Einrichtungen.
Die Medizinische Flüchtlingshilfe Bochum ist eine sozialmedizinische Menschenrechtsorganisation, die im Rahmen ihrer Kampagne ?Gerechtigkeit heilt? ein weltweites Netzwerk von Menschenrechts-organisationen koordiniert und sich dafür einsetzt, dass Menschenrechtsverletzungen nicht ungestraft bleiben und Demokratisierungsprozesse vorangetrieben werden. Seit vielen Jahren betreut die Medizinische Flüchtlingshilfe zudem Flüchtlinge, die aus Krisengebieten dieser Welt stammen und Opfer von Verfolgung und Folter wurden.“