Freitag 27.06.08, 13:31 Uhr

DGB fordert Sofortmaßnahmen gegen Armut in Bochum


Der Deutsche Gewerkschaftsbund in Bochum ist angesichts der Ergebnisse des aktuellen Armuts- und Reichtumsberichts tief besorgt. Jeder achte Bürger im Land ist arm oder von Armut bedroht.
„Legen wir dieses Maß für Bochum an, sind dies fast 46.000 Menschen“, so DGB-Regionsvorsitzender Michael Hermund. „Besonders die bedrückende Zahl, dass jedes 6. Kind in einer solchen Lebenssituation leben muss, ist für uns Anlass sofortige Maßnahmen zu fordern. Auch der Bochumer Sozialbericht kommt zu erschreckenden Ergebnissen.“
Für den DGB bedeutet dies, schnellstens Lösungen zu finden, für die Einführung eines Sozialtickets für den Nahverkehr, einen Sozialtarif bei Strom und Heizung, die Absicherung einer kostenlosen Schulverpflegung und Unterstützung für die nach den Sommerferien anstehenden Einschulungen.
Ferner fordert er von den Unternehmen die Übernahme von Mitverantwortung für die Lösung der vielfältigen Probleme.
„Warum nicht eine regionale Initiative von Unternehmen für Mindestlohn und gegen prekäre Beschäftigung?“ fordert der DGB-Regionsvorsitzende. „Von sozialer Verantwortung reden ist das eine – soziale Verantwortung zu übernehmen wäre der richtige Schritt.“
Für den Gewerkschafter stellt sich diese Aufgabe vor allem aus der zweiten Hälfte des Berichtes. Gleichzeitig mit der Armut wachsen seit Jahren die Gewinne und Zuwächse bei Reichen und Vermögenden.