Montag 14.04.08, 13:00 Uhr

Soziale Liste: Landwirtschaft ist für Bochum wichtig


Die Soziale Liste schreibt: Die Landwirtschaft im Ballungsraum Bochum zu erhalten, ist auch für die Stadt Bochum wichtig, dass geht aus der Antwort auf eine Anfrage der Sozialen Liste Bochum hervor. Im Widerspruch zu dieser Feststellung steht jedoch die Bereitschaft der Stadt landwirtschaftliche Flächen für Firmenansiedlungen oder den Städtebau zu opfern, wie dies bei der Diskussion um die IKEA Ansiedlung und die Bundesgartenschau-Bewerbung deutlich wurde. Deshalb will sich die Soziale Liste Bochum auch weiterhin für den Erhalt der verbliebenen landwirtschaftlichen Flächen in Bochum und Wattenscheid einsetzen, die als Natur-, Frei- und Erholungsraum auch für die Bürgerinnen und Bürger bedeutsam sind. Auch für den Erhalt von zahlreichen Pflanzen, Vögel, (Kibitz, Rebhuhn oder Lärche) und Säugetieren sind die landwirtschaftlichen Flächen (lebens-) wichtig.
Nach Ansicht von Ratsmitglied Günter Gleising dürfen landwirtschaftliche Flächen nicht weiter als Reserve für weitere Bebauung angesehen werden. Die Erhaltung der landwirtschaftlichen Betriebe, die Pflege der Kulturlandschaft im Stadtgebiet und deren ökologische Verbesserung sollte von der Stadt Bochum befördert werden und unseren Kindern als Erlebnisraum erhalten bleiben.
Aus den Antworten auf die Fragen der Sozialen Liste geht hervor, dass in Bochum noch 161 Menschen Beschäftigung in der Landwirtschaft finden, die 25 % der städtischen Fläche bewirtschaften. Bedauerlicherweise gibt es (noch) keinen Landwirt mit Direktvermarktung im ökologischen Landbau. Auch besteht für Bochumer Kinder und Jugendliche in Bochum keine Möglichkeit das Thema Landwirtschaft in der Stadt kennenzulernen.
Aus Sicht der Stadtverwaltung bieten die „Spezialisierung im Bereich Obst- und Gemüsebau und die Direktvermarktung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen“ den Landwirten im städtischen Umfeld Zukunftsperspektiven. Weiterhin können eine „stärkere Verbraucherorientierung der Landwirtschaft und die Förderung der natur- und umweltverträglichen Landnutzung zur Stärkung der Landwirtschaft im Stadtgebiet“ beitragen. Die Landwirtschaft hat in Bochum ihre Schwerpunkte im Nordosten, Süden und in Wattenscheid. 113 ha (0,78 % der Fläche des Stadtgebietes) stehen unter Naturschutz. 29 % der Stadtfläche (5.183 ha) des Stadtgebietes sind Landschaftsschutzgebiete.
Unbeantwortet bleibt die Frage nach der Anzahl der Bauernhöfe, die Hofläden zum Verkauf von Obst, Gemüse und andere Lebensmittel betreiben. Dies ist aus Stiepel und Wattenscheid bekannt. Deshalb will die Soziale Liste auch hierzu genauere Angaben bei der Stadtverwaltung erfragen.
Die Soziale Liste wendet sich erneut dagegen aus Lebensmitteln Energie oder Benzin herzustellen. Dies ist aus ihrer Sicht ethisch und angesichts des weltweiten Hungers nicht zu vertreten und hat zu einer drastischen Verknappung und Verteuerung von Nahrungsmittel geführt.

Flächennutzung in Bochum
59 % Gebäude, Betriebs und Verkehrsfläche
25 % Landwirtschaft
7 % Erholungsfläche
5 % Wald
1 % Wasserfläche
2 % Sonstige Fläche
(Quelle: Landwirtschaftlicher Fachbeitrag Oktober 2004, Seite 5)

Schutzgebiete
0,78 % Naturschutzgebiete (112, 89 ha)
28,77 % Landschaftsschutzgebiete (4.182, 53 ha)
Quelle: Mitteilung der Verwaltung (Nr. 20080620) vom 3. 4. 2008 auf eine Anfrage der Sozialen Liste

Anteilige Landwirtschaftliche Nutzung 2002
63 % Getreide
12 % Grünland
10 % Stilllegung
10 % Raps
4 % Feldfutter
1 % Eiweißpflanzen
(Quelle: Landwirtschaftlicher Fachbeitrag Oktober 2004, Seite 31)

Viehbestand Bochum 2001
909 Schweine
545 Pferde
385 Rinder, dar. 50 Milchkühe
(Quelle: Landwirtschaftlicher Fachbeitrag Oktober 2004, Seite 35)