Samstag 26.01.08, 10:15 Uhr
ver.di bereitet sich auf Streikaktionen vor

„Angebot der öffentlichen Arbeitgeber nicht annehmbar“


In einer Pressemitteilung schrieb ver.di Bochum-Herne gestern: »„Das gestern vorgelegte Angebot der öffentlichen Arbeitgeber für den Bereich des Bundes und der Kommunalverwaltungen ist aus Sicht von ver.di nicht annehm-bar“, so Monika Ludwig, Geschäftsführerin des ver.di Bezirkes Bochum-Herne. „Wenn die zugestandenen prozentualen Erhöhungen der Entgelte gegen die geforderte Arbeitszeitverlängerung gerechnet wird, gehen die Beschäftigten im öffentlichen Dienst mit einem Minus aus der Tarifrunde raus.“ Gestern haben die Arbeitgeber in der 2. Verhandlungsrunde für den öffentlichen Dienstes folgendes Angebot unterbreitet: Ab dem 01.02.08 Erhöhung der Entgelte um 2,5 %, ab dem 01.10.08 um 1 % und ab dem 01.03.09 um 0,5 %. Leistungsentgelte, die nicht allen Beschäftigen zustehen, sollen für die Jahre 2008 und 2009 jeweils um 0,5 % erhöht werden. Die Laufzeit soll insgesamt 24 Monate betragen. Für den Monat Januar 2008 sollen die Entgelte gar nicht erhöht werden. Parallel dazu soll die durchschnittliche regelmäßige wöchentliche Arbeitszeit der Beschäftigten des Bundes und im Tarifgebiet West in zwei Stufen auf die 40-Std.-Woche verlängert werden (ab 01.07.08 auf 39,5 Std. / ab 01.01.09 auf 40 Std.). Zudem gehen die Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite von einer Nullrunde für die Beschäftigten in den Krankenhäusern aus.
„Dieses Angebot entspricht in keinster Form unseren Erwartungen und denen unserer Mitglieder in unserem Bezirk und sind mit uns nicht zu machen“, so Monika Ludwig. „Die Darstellung von Wolfgang Schäuble in den Medien, die öffentlichen Arbeitgeber hätten 5 % Lohnerhöhung angeboten, stimmt definitiv nicht. Bezogen auf die Laufzeit bedeutet das Angebot für das Jahr 2008 eine Tarifsteigerung von ca. 2,5 %, für das Jahr 2009 lediglich von gerundeten 0,4 %. Dieses Angebot ist lächerlich.“ Legt man rechnerisch eine Laufzeit von 24 Monaten zugrunde, ergibt sich eine Gesamterhöhung der Entgelte von 2,15 %.
„Wir werden in der kommenden Woche intensiv damit beginnen, uns mit Warnstreikaktionen zu beschäftigen, um die weiteren Verhandlungen zu unterstützen. Offensichtlich benötigen die Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite noch einmal ein sichtbares Zeichen dafür, wie ernst es uns mit unserer Forderung ist.“
Am Donnerstag, den 30.01., findet ein 2. Treffen der Lokalen Arbeitskampfleitung des ver.di Bezirkes Bochum-Herne statt, in dem 22 Spitzenvertreter der Bochum und Herner Betriebe und Verwaltungen das vorliegende Ergebnis bewerten werden. „Ich gehe davon aus, dass das Vorliegen dieses Angebotes die Aktionsbereitschaft bei unseren betrieblichen Kolleginnen und Kollegen noch weiter erhöhen wird, als das es bereits vorhanden ist“, so Monika Ludwig. „Auch schließe ich nicht mehr aus, dass es bereits im Februar sowohl in Bochum als auch in Herne zu Warnstreiks kommen wird. Termine stehen noch nicht fest, doch bei Festhalten an den vorliegenden Verhandlungsangeboten sehe ich keine Probleme in unserem ver.di Bezirk, sehr spontan und schnell zu reagieren.“«