Montag 24.09.07, 15:00 Uhr
Medizinische Flüchtlingshilfe alarmiert:

Erneuter Selbstmordversuch im Plettenberger Flüchtlingsheim


Am Montag, dem 17.09. gegen 15.00 Uhr wurde ein 54-jährige iranischer Asylsuchender ohne Bewusstsein im Flüchtlingsheim Ohler Straße 100 in Plettenberg gefunden. Er reiste im Januar 2003 mit seiner Ehefrau und ihren beiden Söhnen (21 und 13 Jahre alt) nach Deutschland ein. Sie hofften, als Asylberechtigte anerkannt zu werden. Der Antrag wurde im Dezember 2003 abgelehnt. Obwohl ein ärztliches Attest aus dem Jahr 2005 „schwere Traumatisierungen in der Heimat infolge der politischen Verfolgung mit Folterungen, die zu Kopfverletzungen führten“ bescheinigt, konnten keine Abschiebehindernisse geltend gemacht werden. Die Familie wird seit mehr als vier Jahren durch die Medizinische Flüchtlingshilfe Bochum e.V. (MFH) psychosozial begleitet. Die MFH schreibt, dass der aktuelle Suizidversuch nicht der einzige Fall im Flüchtlingsheim Ohler Straße 100 in Plettenberg ist: „Wir fordern, dass durch Vertreter des Landes NRW unter Beteiligung von Vertretern der Flüchtlingsorganisationen herausgefunden wird, ob zwischen den Lebenssituationen der Flüchtlinge und den Suizidversuchen ein Zusammenhang besteht und existiert.“ Näheres.