Dienstag 03.07.07, 12:00 Uhr

DGB widerspricht Privatisierungsforderung des Handwerks


Der Vorsitzende der DGB-Region Ruhr-Mark Michael Hermund schreibt: »Wider besseren Wissens hat sich die Kreishandwerkerschaft auf der jüngsten Mitgliederversammlung für die Privatisierung öffentlicher Dienstleistungen ausgesprochen. Dies ist einem Pressebericht der Ruhr-Nachrichten zu entnehmen. Es ist modern: Privat vor Staat zu rufen. Dieser Ruf scheint auch bei der Kreishandwerkerschaft Bochum angekommen zu sein. In der Hoffnung vom Kuchen der privatisierten öffentlichen Betriebe ein Stück mitzubekommen, haben sich auch die heimischen Handwerker scheinbar dafür ausgesprochen.
Aber gerade bei den angeführten Bereichen Müllentsorgung, Wasserversorgung, Gas und Strom wird nach der Privatisierung kaum noch ein Auftrag an das örtliche Handwerk gehen. Die bewährte Zusammenarbeit zwischen öffentlicher Auftragsvergabe zugunsten des örtlichen Handwerks wird bei einer Privatisierung und Verkauf an Hedgefonds oder Investoren zerschlagen.
Finanzinvestoren und Großkonzerne teilen sich dann den Kuchen des Gewinns, den die Bochumer Bürgerinnen und Bürger zu zahlen haben. Etwas mehr Sachlichkeit wäre doch von Nöten und mehr Nachdenklichkeit bei der Kreishandwerkerschaft wäre angebracht.
Die Änderung der Gemeindeordnung in diesem Punkt ist nicht nur wegen der Vernichtung von Arbeitsplätzen ein Skandal, sondern auch wegen der schlechteren Versorgung der Bevölkerung gerade mit den wichtigen Dingen wie Gas, Strom, Wasser und Müllentsorgung.
Die Bevölkerung in Bochum sollte sich nicht den Luxus leisten, hohe Preise nach der Privatisierung zu zahlen und die entstehenden Gewinne amerikanischen Investmentfonds oder internationalen Konzernen zu überlassen. Das ist auch im Interesse des örtlichen Handwerks.«