Donnerstag 03.05.07, 16:00 Uhr
Aktion in der Agentur für Arbeit:

Militär und Krieg dürfen nicht Normalität sein


Mitglieder des Bochumer Friedensplenums und anderer antimilitaristischer Initiativen und Organisationen in Bochum haben heute den Einsatz der Bundeswehr bei der Agentur für Arbeit inspiziert. Die Bundeswehr versucht einmal im Monat, in den Räumen der Agentur für Arbeit Arbeitslose für den Militärdienst zu werben.
Erfreulich aus Sicht der Friedensbewegung war, dass sich fast niemand für die Bundeswehr interessierte. Dennoch soll der Militäreinsatz in der Bochumer Innenstadt in Zukunft unterbleiben. Dies wurde den Vertretern der Bundeswehr deutlich gemacht. Militarismus soll nicht zur Normalität werden. „Militär hat in zivilen Einrichtungen wie der Agentur für Arbeit nichts zu suchen.“
Die Bochumer Bundestagsabgeordnete der Linkspartei Sevin Dagdelen erklärte in einer Pressemitteilung: „Vor allem jungen Arbeitslosen sollen hier für eine der drei Waffengattungen geködert werden. Die Perspektivlosigkeit am Ausbildungsmarkt und der zunehmende Druck auf Erwerbslose seit der verschärften Hartz IV Gesetzgebung lockt offenbar die Bundeswehr, immer offensiver für den ‚Job‘ des Soldaten zu werben.“
„Dieses Vorgehen ist zutiefst empörend“, so Sevim Dagdelen, die Notlage von jugendlichen Arbeitslosen und Kunden der ARGE wird ausgenutzt, um die Nachwuchssorgen der Bundeswehr in den Griff zu bekommen.“
Die DemonstrantInnen in der Agentur für Arbeit kündigten an: Falls das Militär nicht von sich aus den Rückzug antritt, soll die Agentur für Arbeit gebeten werden, dem Beispiel anderer Städte zu folgen und keine Anwerbeversuche für die Bundeswehr mehr in ihrer Einrichtung zu dulden. Falls die Bundeswehr ihre Auftritte in der Agentur für Arbeit nicht einstellt, will das Bochumer Friedensplenum demonstrieren, dass auch mit friedlichen Mitteln Militäreinsätze beendet werden können. Text des Flugblattes, das bei der Aktion verteilt wurde.