Dieter Greese, der Vorsitzender des Kinderschutzbundes NRW, hat am 12.2. auf dem „Blauen Heinrich“, dem Neujahrsempfang des Bochumer DPWV, davon gesprochen, dass ca. 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Bochum in Verhältnissen unter der Armutsgrenze leben.
Die Unabhängige Bochumer Sozialberatung hat die offiziellen Zahlen der Stadt und der Bundesagentur für Arbeit durchforstet und kommt zu dem Ergebnis, dass die Zahl noch höher liegt. Das statistische Jahrbuch der Stadt Bochum für 2006 weist eine Zahl von 43.787 Kindern unter 15 Jahre aus. Nach den Angaben der aktuellen Hartz IV-Statistik (2/07) der Bundesagentur für Arbeit leben in Bochum 10.530 Kinder unter 15 Jahren von Hartz IV. Das sind schon mehr als 24 Prozent. Hinzu kommen noch weitere arme Kinder, die statistisch nirgendwo auftauchen. Dieter Greese hatte sich bei seiner Schätzung auf Zahlen gestützt, die Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren umfassten und auf die Schwierigkeit hingewiesen, hier an exakte Zahlen zu kommen.
Wer die o.a. Zahlen für Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren nachvollziehen will, muss im Statistischen Jahrbuch der Stadt die Altersklassen bis 14 Jahre addieren (Seite 39 des Jahrbuches, Seite 27 der PDF-Datei).
Die Statistik der Bundesagentur für Arbeit „Bedarfsgemeinschaften und ihre Mitglieder“ enthält Angaben zu „nicht-erwerbsfähigen Leistungsbeziehern unter 15 Jahren“ (in der Untertabelle „6.3 nEF Kreise“). Bochum hat die Ordnungsnummer 124.